Ammersbek. Kinderbetreuung in der Gemeinde wird neu organisiert. Offene Ganztagsschule soll Hort ablösen. Weitere Plätze benötigt.

Die Gemeinde Ammersbek mit knapp 10.000 Einwohnern wächst und braucht mehr Betreuungsplätze für Kinder. Im Krippenbereich (bis drei Jahre) werden zum Kita-Jahr 2019/20 245 Kinder erwartet, es gibt aber nur 90 Betreuungsplätze. Besser sieht es im Elementarbereich (drei bis sechs Jahre) aus: Die vorhandenen 260 Plätze reichen aus. Dagegen gibt es nur 60 Hortplätze für 385 Kinder im Alter von sechs bis zehn.

Der Ausschuss für Soziales, Jugend und Kultur hat einstimmig beschlossen, die Betreuung von Schulkindern im Hort an der Kita Bünningstedt in die Offene Ganztagsschule (OGS) an der benachbarten Grundschule l zu verlagern. So sollen höhere Kapazitäten geschaffen und eine verlässliche Betreuung in den Ferien sichergestellt werden. Das nicht mehr genutzte Jugendzentrum im Ortsteil Hoisbüttel wird noch in diesem Jahr zu einer Krippe umgebaut. Nach einer Prognose der Verwaltung fehlt es insbesondere in Bünningstedt an Krippenplätzen und Grundschülerbetreuung.

Steigender Bedarf ist schon absehbar

Ab 2021 ist auch ein Mangel an Elementarplätzen absehbar. Deswegen wird nach einem Standort für einen Neubau gesucht. „Um mehr über die Anforderungen der Eltern zu erfahren, haben wir eine Umfrage gestartet“, sagt der Büroleitende Beamte im Rathaus, Michael Nehring. Da bisher jedoch nur etwas mehr als 50 Prozent geantwortet hätten, soll die Verwaltung auf Wunsch der Parteien nun noch einmal bei den Eltern nachfassen.

Geplant ist, zum nächsten Schuljahr die Betreuungszeiten an der OGS um einen Früh- (7 bis 8 Uhr) und Spätdienst (15 bis 17 Uhr) zu erweitern und zwei bis vier zusätzliche Gruppen zu schaffen. „Aufgrund der anderen gesetzlichen Anforderungen an die OGS sind die Kapazitäten dafür da“, so Nehring.

Offene Ganztagsschule ist beliebt

Ein Großteil der Grundschüler nutze bereits jetzt die von 12 bis 15 Uhr angebotene OGS. Wer eine längere Betreuung benötigt, muss für diese Zeiten jedoch noch auf den Hort an der Kindertagesstätte ausweichen. Dieser Wechsel soll zum Schuljahr 2019/20 obsolet werden. „Für die Eltern wird die Betreuung dadurch nicht teurer.“ Die bisher vom Kreis Stormarn finanzierte Geschwisterermäßigung für Familien mit Kindern in Hort und Kita werde die Gemeinde kompensieren. Die Verwaltung rechnet dadurch mit Mehrkosten von gut 68.000 Euro, so Nehring.