Oststeinbek. Chef der Drogeriemarkt-Kette und Vermieter einigen sich. Viele Bürger hatten für den Erhalt des Geschäftes demonstriert.
Der Einsatz der Oststeinbeker zum Erhalt der Filiale des Drogeriemarktes Budnikowsy hat sich gelohnt: Jetzt trafen sich Cord Wöhlke, Seniorchef von Budnikowsy, und der Vermieter Horst Gibbesch zu einem Gespräch und kamen zu einer Einigung. Das Ergebnis wird die Oststeinbeker freuen: Budni bleibt.
„Die Demonstration der Oststeinbeker für den Erhalt der Filiale lässt uns nicht kalt“, erklärt Wöhlke. So viel Einsatz für einen Filialstandort habe er vorher noch nie erlebt. „Mit der Einigung haben wir eine gute Lösung gefunden für die Kunden, den Vermieter und das Unternehmen“, stellt er fest. Die Kündigung des Mietvertrages zum 17. September ist mit sofortiger Wirkung aufgehoben und der Mietvertrag auf unbestimmte Zeit verlängert worden.
Vermieter reduziert den Mietpreis dauerhaft
Der erste Mietvertrag lief über zehn Jahre. Vermieter Horst Gibbesch hat dem Unternehmen nun ein großzügiges Angebot gemacht: „Ich reduziere die Miete dauerhaft um 15 Prozent“, sagt Gibbesch. „Damit liegt sie dann unter der Miete, die zur Eröffnung 2009 gezahlt wurde.“ Weil die anstehenden Baumaßnahmen in der Möllner Landstraße eventuell zu Umsatzeinbußen führen könnten, gibt es auch für diese Phase eine Lösung: „Sollte es zu Umsatzeinbußen kommen, wird die Netto-Kaltmiete für maximal vier Monate um 50 Prozent reduziert“, erläutert Gibbesch. Er setzt auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Ich möchte selbst, dass Budnikowsky in Oststeinbek erhalten bleibt“, begründet er sein Angebot.
Als durch die Presse bekannt wurde, dass das Unternehmen plant, Oststeinbek zu verlassen, habe er Anfragen anderer Unternehmen für das Objekt erhalten. Darauf sei er aber nicht eingegangen, betont Gibbesch. Auch er zeigt sich tief beeindruckt vom Engagement der Oststeinbeker, die mit einer Petition, einer Unterschriftensammlung und der Demonstration am vergangenen Sonnabend für den Erhalt gekämpft haben.
Protestler freuen sich über ihren Erfolg
Sabine Buthmann, die die Initiative ergriffen hatte, als sie davon hörte, dass der Drogerie-Markt die Gemeinde verlassen wollte, freute sich gestern sehr. „Das ist super“, sagte die Mutter von 16 Monate alten Zwillingen. „Ich bin sehr dankbar, dass so viele Leute mitgemacht haben.“ Sie hatte die Gleichgesinnten für den Protest mobilisiert und die Demonstration mit 70 Teilnehmern organisiert. Ihr Einsatz habe sich gelohnt, stellte sie fest.
Jetzt liege es an den Bürgern, dafür zu sorgen, dass in der Filiale der Umsatz stimmt: „Wir brauchen den Zuspruch unserer Kunden“, sagt Cord Wöhlke. Ihm sei wichtig, dass auch Bürger ohne Auto oder Senioren jederzeit im Drogeriemarkt in der Nachbarschaft fußläufig einkaufen können. Die nächsten Filialen wären in Glinde, in Billstedt oder in Heidhorst.
Insgesamt hat Budni deutschlandweit mehr als 180 Filialen. Zur anstehenden Baustellenzeit zeigt sich Wöhlke gelassen: „Das halten wir gemeinsam aus, das gehört zum Paket dazu.“