Ammersbek. Zahl der Tiere hat stark abgenommen. Naturschützer schlagen Alarm. Gemeinde will Teiche bald wieder befüllen.
Von einem idyllischen Gewässer ist der größte der Timmerhorner Teiche, der sogenannte Papendöncken Diek, derzeit weit entfernt. Seit vergangenen Winter lässt sich aufgrund anhaltender Trockenheit kaum mehr von einem Teich sprechen (das Abendblatt berichtete). Jetzt mischt sich die Ammersbeker Ortsgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) mit aktuellen Daten in die Diskussion um das ehemalige Biotop ein. Demnach geht die Zahl der Vogelbeobachtungen an dem „Hotspot für Vogelbeobachter“ seit vier Jahren zurück.
Zahl ging um 50 Prozent zurück
Hätten Hobbyornithologen auf der Online-Datenbank www.ornitho.de 2015 noch Beobachtungen von rund 70 Wasservögeln auf dem Papendöncken Diek gemeldet, waren es 2017 nur noch knapp die Hälfte. Für 2019 gebe es derzeit noch keine Einträge, so die Naturschützer. „Für den jüngsten Winter und den jetzigen Frühling verwundert das nicht“, sagt Petra Ludwig-Sidow, Vorsitzende der Nabu-Gruppe, „weil die als Biotop eingetragene Wasserfläche schlicht nicht mehr existiert“. Beunruhigend sei dagegen die abfallende Tendenz von Wasservögelsichtungen der vergangenen Jahre. Die Ursachen seien unbekannt, so Ludwig-Sidow, die Datenlage dürftig.
Nach ihrer Einschätzung könnten vermehrt auftretende Störungen an dem Gewässer Schuld am Wegbleiben der Tiere sein. Vogelbeobachter hätten berichtet, dass in den vergangenen Jahren Waldbereiche gerodet und Uferzonen gemäht worden seien. Auch die Nutzung der Teiche von Hundehaltern und deren Schützlingen habe zugenommen.
Wann wieder Wasser in den Teich kommt, ist derzeit noch unklar. Mitte März hat sich die Gemeinde Ammersbek mit Eigentümer Friedrich-Karl Winter, der Naturschutzbehörde und der Unteren Wasserschutzbehörde des Kreises zusammengesetzt. Tenor: Der Teich soll wieder ein Teich werden. Bevor das geschieht, müssen jedoch Damm und Ablaufwerk gewartet werden. „Bis Ende April werden Angebote eingeholt“, sagt Ammersbeks Bürgermeister Horst Ansén. „Dann wird geprüft, wann und in welchem Umfang wieder Wasser in den See kommt.“