Siek . Triathlet Götz Reppel plant 25-Meter-Becken. Förderverein soll das Vorhaben vorantreiben. Bürgermeister hofft auf Firmen-Unterstützung.
Sein Plan klingt extrem ambitioniert, aber Götz Reppel ist fest entschlossen: Er will in der Gemeinde Siek ein Hallenbad errichten – und das möglichst schon im kommenden Jahr. Derzeit ist der SPD-Gemeindevertreter und passionierte Triathlet dabei, die Gründung eines Fördervereins vorzubereiten, um das Projekt weiter voranzutreiben und die Planungen auf mehrere Schultern zu verteilen. „Der Bedarf für eine Schwimmhalle ist riesig“, sagt er.
Die Wassertiefe soll veränderbar sein
Die Idee: ein 25-Meter-Becken mit sechs Bahnen, versehen mit einem Hubboden. Dieser könnte bei Bedarf hochgefahren werden, um die Wassertiefe zu verringern, zum Beispiel beim Anfänger-Schwimmunterricht für kleine Kinder. Der 62-Jährige wünscht sich auch eine bewegliche Wand im Becken, um einzelne Bahnen abzutrennen. Er sagt: „Dann könnten wir in einem Bereich die Wassertemperatur erhöhen, etwa fürs Babyschwimmen oder für Gymnastikkurse.“
Bürgermeister Andreas Bitzer (CDU) unterstützt die Pläne. Seitdem das kleine Bewegungsbecken der LungenClinic in Großhansdorf geschlossen sei, müssten Senioren aus Siek zum Schwimmen nach Ahrensburg oder im Sommer nach Bargteheide ausweichen. Auch beim Schulschwimmen gebe es Kapazitätsengpässe. „Besonders für diese beiden Altersgruppen würden wir gern etwas leisten“, sagt Bitzer.
Umliegende Gemeinden wollen sich nicht beteiligen
Er hat bereits Gespräche mit den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden geführt, um sie für das Vorhaben zu begeistern, zum Beispiel Großhansdorf und Hoisdorf. „Sie fanden die Idee interessant, wollen sich wahrscheinlich aber nicht finanziell an den Bau- oder Betriebskosten beteiligen“, sagt Bitzer. Das sei schade, aber: „Wir lassen uns davon nicht entmutigen. Wir sehen gute Chancen, es auch allein hinzubekommen.“
Der Bürgermeister will versuchen, Firmen aus Siek für das Projekt zu gewinnen. Sie könnten in dem Hallenbad Betriebssport anbieten und sich dafür an den Kosten beteiligen. „Wir haben ein sehr erfolgreiches Gewerbegebiet. Deshalb sehe ich dafür durchaus Potenzial.“
Götz Reppel rechnet in einer ersten Schätzung mit Baukosten von vier bis fünf Millionen Euro. Eine genaue Berechnung liegt aber noch nicht vor. „Ich bin mir sicher, dass wir die Summe über Förder- und Spendengeld zusammenbekommen würden“, sagt Reppel. Mehr Sorgen bereiten ihm die jährlichen Betriebskosten, die er auf etwa 200.000 bis 250.000 Euro schätzt.
Doch auch eine solche Summe ist für Bürgermeister Andreas Bitzer kein Grund, das Vorhaben zu verwerfen. „Wir haben eine Kita, für die wir jährlich 600.000 Euro zahlen“, rechnet er vor. „Das Schwimmbad würde uns nur einen Bruchteil davon kosten. Wir wollen in Siek nicht nur für Kleinkinder, sondern auch für andere Bevölkerungsgruppen Geld ausgeben.“
Das Schwimmbad soll nicht öffentlich zugänglich sein, sondern ausschließlich Vereinen und Institutionen wie Volkshochschulen zur Verfügung stehen. Diese sollen dann Nutzungszeiten anmieten können. Dadurch seien auch die gesetzlichen Anforderungen geringer, etwa bezüglich eines Bademeisters. „Jede Nutzergruppe muss ihre eigene Aufsichtsperson mitbringen“, sagt Bitzer. „Dadurch sinken die Betriebskosten.“
Eine Standortidee gibt es auch. Reppel hat mit dem Grundstückseigentümer gesprochen, möchte die mögliche Fläche in diesem frühen Planungsstadium aber noch nicht preisgeben.
Eine weitere Zielgruppe sind Sportler. Für ambitionierte Schwimmer gebe es in der Umgebung kaum zufriedenstellende Trainingsmöglichkeiten, kritisiert Reppel, der in der Triathlon-Abteilung des SV Großhansdorf ist. Die Sportler trainieren im Badlantic – „aus Mangel an Alternativen“, wie Reppel sagt. Wenn er für sich trainiert, fahre er immer nach Hamburg zur Alsterschwimmhalle. Der Grund: „Während der normalen Öffnungszeiten werden im Badlantic keine Bahnen für sportliche Schwimmer abgetrennt“, so Reppel.
Vorbild ist der Förderverein Schwimmhalle Barsbüttel
In seinem Heimatverein SV Siek ist Reppel Vorstandsmitglied. Dort würde er gern eine Schwimmabteilung einführen. „Ohne Trainingsmöglichkeiten ergab das bisher keinen Sinn“, sagt er. Ein Vorbild ist für ihn der Förderverein Schwimmhalle Barsbüttel, der seit 1998 für den Betrieb des dortigen Hallenbads zuständig ist. Es gebe bereits viele Interessenten, die bei dem Projekt in Siek mithelfen wollten, so Reppel. Auch die Politik ist von dem Vorhaben angetan. Bürgermeister Bitzer sagt: „Wir haben zwar noch keine formelle Abstimmung gemacht, aber die Vorstellung des Projekts kam über die Parteigrenzen hinweg gut an.“