Bad Oldesloe. Wenn der Fehmarnbelttunnel eröffnet ist, sollen täglich rund 320 Züge auf der Bahnstrecke Hamburg–Lübeck durch den Kreis Stormarn rollen
Wenn der Fehmarnbelttunnel zwischen Deutschland und Dänemark in einem Jahrzehnt eröffnet ist, sollen laut Prognosen täglich rund 320 Züge auf der Bahnstrecke Hamburg–Lübeck durch den Kreis Stormarn rollen. Das sind fast doppelt so viel wie jetzt. Weil mehr Züge auch mehr Krach bedeuten, hat die Stormarner Kreisverwaltung bereits jetzt Kontakt zur Deutschen Bahn AG aufgenommen. „Wir wollen über zusätzlichen Lärmschutz reden“, sagt Landrat Henning Görtz.
Bahn-Projektleitung ist nach Bad Oldesloe eingeladen
Für nächsten Monat hat der Kreis die Bahn-Projektleitung nach Bad Oldesloe eingeladen. Am Mittwoch, 24. April, stellen die Experten im Verkehrsausschuss des Kreistags den konkreten Plan für die Strecke vor. „Es geht darum, was gebaut wird, welche Verkehre zu erwarten sind und wo es weiteren Lärmschutz gibt“, sagt Görtz.
Voraussichtlich rollen täglich bis zu 120 XXL-Güterzüge mit bis zu 835 Metern Länge durch Stormarn. Vertreter der an der Bahnstrecke liegenden Städte Reinfeld, Bad Oldesloe, Bargteheide und Ahrensburg sind ebenso eingeladen wie aus den betroffenen Dörfern. Aber auch jeder Bürger kann sich informieren.
Gesetzlicher Anspruch auf Lärmschutz besteht einzig bei einem Neubau
Bei einem ersten Treffen mit Bahn-Offiziellen kam das Grundproblem zur Sprache: Ein gesetzlicher Anspruch auf Lärmschutz besteht einzig bei einem Neubau, nicht aber bei einer höheren Zugfrequenz. In Ostholstein wird die Strecke zwischen Lübeck und Puttgarden (Fehmarn) größtenteils neu errichtet, zwischen Lübeck und Hamburg nicht. Dort sind lediglich weitere Gleise für die S-Bahnlinie 4 zwischen Hamburg-Hasselbrook und Ahrensburg-Gartenholz vorgesehen – mit entsprechendem Lärmschutz.
„Die Bahnvertreter haben noch einmal auf ihr jüngstes freiwilliges Lärmsanierungsprogramm hingewiesen“, sagt Landrat Görtz. Anfang des Jahrzehnts hatte es für Stormarn mehrere Verbesserungen gegeben. Unter anderem waren Schallschutzwände in Ahrensburg, Bargteheide, Tremsbüttel, Bad Oldesloe und Reinfeld aufgestellt worden. Außerdem gab es bis zu 75 Prozent Zuschuss für den Einbau von Lärmschutzfenstern oder Wandlüftern mit Schalldämmung.