Grosshansdorf. Anna Cornelius verstärkt das evangelische Gotteshaus. Sie will eigene Impulse zu den Themen Kultur, Weiterbildung und Familie setzen.
Sie ist jung, akademisch gebildet und voller Tatendrang: Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Großhansdorf-Schmalenbeck hat eine neue Pastorin. Anna Cornelius wohnt mit ihrem Mann bereits im Pastorat und hat sich nach eigener Aussage schon eingelebt. Sie sagt: „In der Gemeinde fühlte ich mich von Anfang an wohl. Alle haben mich hier freundlich in Empfang genommen.“ Für Cornelius ist es die erste Pfarrstelle nach dem Vikariat. Eine Stelle, die sie sich nicht selbst ausgesucht hat, sondern die ihr zugewiesen wurde.
Da sie zuvor noch nie in Großhansdorf gewesen war, stattete sie der Gemeinde erst einmal einen Besuch ab. Ein besonderer Moment war der, in dem sie zum ersten Mal die Kirche betrat. Das Fenster mit seinen leuchtenden Farben habe ihren Blick sofort gefangen genommen, erinnert sich die Pastorin.
Anna Cornelius folgt auf Pastor Christoph Schröder, der nach Hamburg gewechselt ist. Sie leitet die Kirchengemeinde nicht allein, sondern gemeinsam mit Pastor Wolfgang Krüger. Dieser sagt: „Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir die Vollzeitstelle mit Frau Cornelius neu besetzen konnten.“ Zusätzlich unterstützen die beiden noch Christian Schack bei der Betreuung der Kirchengemeinde Siek. Mit dieser kooperiert die Kirchengemeinde Großhansdorf-Schmalenbeck.
Die 31 Jahre alte Pastorin muss sich in ihrer neuen Kirchengemeinde zwar zurzeit noch orientieren, aber Schnittstellen zwischen ihren eigenen thematischen Schwerpunkten und denen des Kirchengemeinderats hat sie schon entdeckt. „Meine zwei Herzensthemen sind die Arbeit mit Familien und Kindern sowie kulturelle Events und Weiterbildung“, sagt Cornelius. Diese will sie innerhalb der Kirchengemeinde mit viel Eigeninitiative voranbringen. Bei dem Begrüßungsgottesdienst am Sonntag, 17. März, wird Cornelius dann offiziell von Propst Hans-Jürgen Buhl ins Amt eingeführt. Dies ist zwar nicht ihr erster Gottesdienst in der Kirchengemeinde, doch aufgrund terminlicher Engpässe war es erst zu diesem Zeitpunkt möglich, die Zeremonie abzuhalten.
Cornelius gibt Blockseminare an der Evangelischen Hochschule
Die Tochter einer Diakonin und eines Professors lernte schon in jungen Jahren das Zusammenspiel zwischen Religion und Wissenschaft kennen. „Durch meine Promotion wurde meine Leidenschaft für die Wissenschaft erneut gestärkt“, sagt Cornelius. Während des Vikariats sei es ihr wichtig gewesen, über den Tellerrand der Theologie hinauszuschauen, sich zu vernetzen und Antworten in der Philosophie zu suchen. Dabei ist ihr Buch „Auf der Suche nach dem Glück“ entstanden, in dem sie Glück aus den Perspektiven der Philosophie und der Weltreligionen beleuchtet. Heute wirkt die gebürtige Oldenburgerin, als habe sie ihr Gleichgewicht zwischen Religion und Wissenschaft gefunden.
Anna Cornelius präsentiert sich als engagierte Geistliche am Puls der Zeit. So gibt sie zum Beispiel Blockseminare an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie und beteiligt sich außerhalb der Gemeinde an mehreren Projekten, die ein modernes Bild der Kirche im öffentlichen Raum fördern. Um die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde zu verbessern, hat Cornelius einen Ausschuss ins Leben gerufen.