Bargteheide. Lettischer Staatschor Latvija gibt am Freitag A-cappella-Konzert in der Kirche. Zwei Tage später folgt der Auftritt in Hamburg.
Wenn Andis Paegle, Kantor der Kirche Bargteheide und lettischer Staatsbürger, in seine Heimat reist, steht meist auch der Besuch eines Konzerts des lettischen Staatschors Latvija auf dem Programm. In dieser Woche braucht Paegle sich nicht auf Reisen zu begeben, um den größten Profichor des Baltikums live zu hören. Denn das Ensemble, das zu den besten Chören der Welt zählt und sonst in Konzerthäusern rund um den Globus, mit berühmten Orchestern und Dirigenten auftritt, kommt zu ihm: Es konzertiert in der Bargteheider Kirche an diesem Freitag, 22. Februar (19 Uhr).
Chor feiert Premiere in Stormarn
Damit gastiert der Staatschor das erste Mal in Stormarn. Möglich wurde das durch die persönlichen Beziehungen von Paegle zu Chefdirigent Māris Sirmais und Manager Māris Ošlejs. „Als Sirmais 1997 den Chor übernahm, fragte er mich, ob ich als Assistent und Sänger bei ihm arbeiten möchte“, erzählt Paegle, der unter anderem Chorleitung und Orchesterdirigieren studiert hat. Der Kantor nahm das Angebot an, sammelte Praxis als Dirigent und sang als Tenor im Chor. Keine ungewöhnliche Kombination, so Paegle: „Viele Chorleiter singen, weil sie in Lettland eine gute Vokalausbildung bekommen.“ Er freue sich auf das Wiedersehen mit dem Ensemble. „Ich kenne viele sehr gut und habe mit einigen studiert.“
2018 feierte Lettland sein 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass unterstützt das lettische Ministerium für Kultur auch das Konzert in Bargteheide. „Die Musiker tragen dazu bei, dass die kulturellen Besonderheiten in die ganze Welt getragen werden“, sagt der Kirchenmusiker. Zum ausverkauften Konzert des Chors in der Elbphilharmonie zwei Tage später werde sogar der lettische Präsident erwartet, erzählt er weiter.
Baltischer Chorklang gilt als besonders hochwertig
Die Programme von Latvija in Elbphilharmonie und Kirche sind unterschiedlich. In Bargteheide tritt das Ensemble als A-cappella-Chor auf. Was die Zuhörer dann zu hören bekommen, bezeichnet Andis Paegle als den baltischer Chorklang. Der Begriff habe sich unter Experten etabliert als Beschreibung eines besonders hochwertigen Chorgesangs. „Es wird ein einteiliges Konzert mit spannenden und neuen Werken vorwiegend von Gegenwartskomponisten“, verspricht der Kantor und nennt Arvo Pärt, Ēriks Ešenvalds, Peteris Vasks, Vaclovas Augustinas und Joseph Gabriel Rheinberger. Pärt schrieb viel geistliche Musik und Chorstücke und wurde auch durch die Entwicklung einer eigenen Musiksprache bekannt: Tintinnabuli, die Glöckchensprache. Der Schwerpunkt des 1977 geborenen Komponisten Ēriks Ešenvalds liegt ebenfalls auf der Chormusik.
Paegle sagt: „Die meisten der Kompositionen werden bisher viel in Großbritannien und den Vereinigten Staaten gespielt.“ Und bald auch in Stormarn zu hören sein, dargebracht von den exzellenten Sängern des lettischen Staatschors Latvija.
Lettischer Staatschor Fr 22.2., 19.00, Kirche Bargteheide, Lindenstraße 2, Karte 14,–/12,–/10,–, im Vvk. 1,–günstiger: , Bargteheider Buchhandlung, Rathausstraße 25