Reinbek. Theater Liberi aus Bochum bringt den Kinderbuch-Klassiker im Sachsenwald Forum auf die Bühne. Der Vorverkauf hat begonnen.

Das Bochumer Theater Liberi bringt den Kinderbuch-Klassiker „Das Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling in Reinbek als turbulentes und fröhliches Familien-Musical auf die Bühne. Am Sonnabend, 30. März (15 Uhr), wird die Geschichte um den Jungen Mogli, der bei seinen tierischen Freunden im Dschungel aufgewachsen ist, im Sachsenwald-Forum lebendig. Der Urwald, in dem Mogli erwacht, entsteht vor einer fantasievollen und farbenprächtigen Kulisse und wird mit Nebel- und Lichteffekten stimmungsvoll in Szene gesetzt. Sechs Darsteller schlüpfen teilweise in mehrere Rollen.

Viktor Silvester Wendtner in der Rolle des Tigers Shir Khan, er ist ein echter Bösewicht.
Viktor Silvester Wendtner in der Rolle des Tigers Shir Khan, er ist ein echter Bösewicht. © Theater Liberi | Nilz Boehme

Dann kann es auch schon einmal vorkommen, dass der Kostümwechsel innerhalb von 90 Sekunden vollzogen sein muss, berichtet Regisseur Helge Fedder, der bereits bei der Premiere im Jahr 2016 Regie geführt hat. Professionalität ist gefragt und das auch auf sängerischer, darstellerischer und tänzerischer Ebene.

Nicht nur Familien und Kinder besuchen die Aufführungen

„In der Regel haben alle unsere Darsteller eine sängerische Ausbildung“, sagt Fedder. In Ausnahmefällen entspreche allerdings auch ein hohes gesangliches Talent den Qualitätsanforderungen für die Bühne. Pro Aufführung sehen zwischen 400 und 1500 Zuschauer das Stück. „Es funktioniert für Kinder ab vier Jahren“, weiß Fedder aus seiner Erfahrung als Vater. Die Spielzeit beträgt eineinhalb Stunden, es gibt eine Pause. Zuvor binden die über die Bühne tobenden Affen vorwiegend jüngere Zuschauer bei einem Mitmachstück mit ein, was regelmäßig für großen Spaß im Publikum sorgt.

Die geheimnisvolle Schlange Kaa ist mit Vorsicht zu genießen.
Die geheimnisvolle Schlange Kaa ist mit Vorsicht zu genießen. © Theater Liberi | Nilz Boehme

Allerdings besuchen nicht nur Kinder und Familien die Aufführungen. Der Regisseur hat beobachtet, dass „bei sehr populären Stücken wie diesem Erwachsene auch allein kommen“. Kein Wunder, denn die Disney-Verfilmung des Stoffs stand auch im vergangenen Jahr in Deutschland noch auf Platz eins der meistgesehenen Filme seit 1968.

Es geht um Themen wie Identität und tiefe Freundschaft

„Viele Eltern haben das Buch nicht gelesen, sondern nur den Film gesehen“, so Helge Fedder. Im Unterschied zum Film ist das Ende auf der Bühne komplett offen. Der Regisseur: „Mogli ist ein Grenzgänger. Es ist eine Entwicklungsgeschichte, denn erst denkt er, dass er zu den Tieren gehört.“ Die Frage „Wo gehöre ich hin, wo ist mein Kreis?“ stellten sich viele Heranwachsende, beispielsweise bei einem Schulwechsel oder Umzug.

Auch wenn es inhaltlich um große Themen wie Zugehörigkeit, Identität und tiefe Freundschaft geht, wird keine stringente Geschichte erzählt, vielmehr eine abenteuerliche Reise, die spannend und mit Herz und viel Humor geschildert wird. Die auf die Produktion abgestimmten Kompositionen der Musiker Christoph Kloppenburg und Hans Christian Becker präsentieren unter anderem groovende Affen, Shir Khan als König des Rock ’n’ Roll und ein funkiges Finale. Regisseur Fedder gelingt der Spagat aus großer Nähe zum Original, aber eigenem Ton und Witz. Mit Happy End: Mogli hat durch die Verbundenheit mit seinen Freunden auch als Mensch sein Zuhause im Dschungel gefunden.

Dschungelbuch Sa 30.3., 15.00–17.00, Sachsenwald Forum, Hamburger Straße 8, Tickets zu 13,– bis 22,– online unter www.theater-liberi.de