Ahrensburg. Landtagsabgeordneter Tobias Koch (CDU) korrigiert Bürgermeister bei den Kosten der Umgehungsstraße und macht eine neue Rechnung auf.

Eine Umgehungsstraße im Süden von Ahrensburg würde für die Stadt bei weitem nicht so teuer wie vom Rathaus verbreitet: Darauf weist der Landtagsabgeordnete Tobias Koch (CDU) hin. Für die laut Realisierungsstudie 43 bis 61 Millionen Euro teure Südtangente (je nach Trasse) wäre ein bis zu 75-prozentiger Anteil vom Land Schleswig-Holstein möglich. „Deshalb wundere ich mich sehr über die städtische Darstellung der Finanzierungsmöglichkeiten“, sagt Koch, der in Ahrensburg wohnt.

Land gibt Geld für „verkehrswichtige“ Straßen

Der Landtag beschließt demnächst das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) Schleswig-Holstein. Danach erhalten Städte und Gemeinden ab 2020 Landeszuschüsse für den Bau von „verkehrswichtigen“ Straßen. Zunächst stellt Kiel gut 43 Millionen Euro bereit, bis 2035 steigt der Betrag auf 67 Millionen im Jahr.

In der Beschlussempfehlung für die Kommunalpolitik schreibt Bürgermeister Michael Sarach, dass die Südtangente aus finanziellen Gründen nur als Kreis- oder Landesstraße denkbar sei. Das sieht Tobias Koch völlig anders. „Bei Maximalkosten von 60 Millionen Euro würde der Ahrensburger Anteil 15 Millionen betragen“, sagt er. Die Stadt müsse für die neue Brücke, die im Zuge des S-4-Baus die Straße Brauner Hirsch über die Bahngleise führt, ohnehin sechs Millionen zuzahlen. So blieben unter dem Strich nur neun Millionen Mehrkosten für die Umgehung.

Abgeordneter wundert sich über die Haltung des Bürgermeisters

„Was muss man von einer Empfehlung des Bürgermeisters an die Stadtverordneten halten, die diese Finanzierungsmöglichkeiten verschweigt?“, so Koch. Er erwartet von Michael Sarach, dass dieser sich stärker persönlich für das Großprojekt einsetzt. „Er könnte nicht nur mit uns Abgeordneten reden“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Koch, „sondern auch mit Verkehrsminister Bernd Buchholz, der ja auch aus Ahrensburg kommt.“ Lockere Infogespräche von Mitarbeitern mit Abteilungen des Ministeriums reichten nicht aus, um andere von der Wichtigkeit zu überzeugen.

Tobias Koch erinnert an die Debatte über die Rathaussanierung. „Damals war die Chance auf Fördergeld ein gewichtiges Argument, doch jetzt wird es nicht einmal erwähnt.“ Laut Prognose nehmen 2030 täglich 10.500 bis 11.700 Fahrzeuge die Querverbindung Dorfstraße/Brauner Hirsch.

Bau- und Planungsausschuss Mi 6.2., 19.00 Peter-Rantzau-Haus, Manfred-Samusch-Str. 9