Bargteheide. Konzept wurde am Freitag zwei Stunden vor Ablauf der Frist eingereicht. Das letzte Wort hat die Stadtverwaltung.
Jetzt ist es offiziell: Der Trägerverein des kleinen Theaters will in Bargteheide das Kino übernehmen. Am Freitag um 10 Uhr – zwei Stunden vor Ablauf der Frist – ist bei der Stadt ein entsprechendes Konzept eingereicht worden. Weitere Bewerber gibt es nach Angaben der Verwaltung nicht.
Die Arbeitsgruppe Kultur wird am kommenden Mittwoch (9.1.) über das Konzept beraten. In dem nicht öffentlich tagenden Gremium wird der Bewerber das Konzept vorstellen und Fragen beantworten. Dann entscheidet sich, ob das Konzept des Trägervereins weiterverfolgt wird und die Stadtverwaltung Verhandlungen über einen neuen Pachtvertrag aufnimmt. „Dass es nur einen Bewerber gibt, heißt nicht, dass der auch den Zuschlag bekommt“, sagt der Referent der Bürgermeisterin, Alexander Wagner. Und das letzte Wort hat die Stadtverwaltung.
Trägerverein will mit Filmdisponenten zusammenarbeiten
Der Trägerverein hat das Konzept am Freitagvormittag auf den letzten Drücker eingereicht. Auf zwölf Seiten erklären die Theatermacher darin, wie das Kino künftig organisiert werden soll. „Wir wollen mit einem Filmdisponenten zusammenarbeiten, wir sind ja keine Experten“, sagt Vereinssprecher und Vorstandsmitglied Joachim Krämer. Allerdings soll die Programmgestaltung nicht gänzlich in fremde Hände gelegt werden. Krämer: „Wir wollen eine Gruppe mit Bargteheidern aufbauen, die über das Programm entscheiden.“ In einem regelmäßigen Zeitraum könnte das Gremium Trailer der vom Disponenten vorgeschlagenen Filme sichten und soll dann entscheiden, welche davon gezeigt werden.
Im Dezember hatte Kinopächter Hans-Peter Jansen sein „Cinema Paradiso“ geschlossen, weil sich der Kinobetrieb für ihn nicht mehr rechne. Dafür machte er den Trägerverein verantwortlich, der den gemeinschaftlich genutzten großen Saal über die Vertragsvereinbarungen hinaus genutzt habe. Der Verein widerspricht der Darstellung, er sei Schuld am Aus des „Cinema Paradiso“. Laut Joachim Krämer lehnte Jansen mehrfach Gesprächsangebote ab.
Neuer Projektor kostet die Stadt Zehntausende Euro
Nach Jansen Ankündigung, den Pachtvertrag nicht verlängern zu wollen, begann die Verwaltung die Suche nach einem Pächter. Die Politik entschied sich für ein offenes Verfahren, bei dem sich nach vorher veröffentlichten Voraussetzungen jeder bewerben konnte. Auch Jansen. Doch der lehnte ab. Jetzt könnte es in Sachen Kino einen Neustart geben. Doch dafür braucht es nicht nur einen neuen Betreiber, sondern auch einen Projektor. Den montierte Jansen nach dem letzten Film ab. Die Stadt wird einen neuen kaufen müssen und rechnet mit Kosten in Höhe von 60.000 bis 70.000 Euro.