Ahrensburg. Am südlichen Ende liegen die Schwimmkörper bereits im Wasser. Doch noch ist der Weg für Fußgänger gesperrt.
Die ersten schwarzen Kunststoff-Baukörper schwimmen im Ahrensburger Tunneltal, darüber liegen Brückensegmente aus Eichenholz. Wer nahe der früheren Burg Arnesvelde im Forst Hagen zum Südende des Moorwanderwegs geht, kann die neue Brückenkonstruktion bereits erkennen. Von einem Betonwiderlager schlängeln sich die Holzbohlen durch das sumpfige Areal, ein bisschen krumm und schief, umgeben von Wasser und Eisplatten.
Noch versperrt ein Zaun den Weg zur Baustelle im Moor
Fertig ist die 320 Meter lange Brücke allerdings noch nicht. „Sie ist nicht freigegeben, darf auf keinen Fall betreten werden“, warnt Rathaussprecherin Imke Bär. Ein Zaun sperrt den Weg zur Baustelle ab. Er ist allerdings in der Mitte geöffnet. Einige Spaziergänger wagen sich deshalb bis zur Brücke vor, werfen einen Blick auf das einzigartige Bauwerk. Denn Pfähle, wie bei ähnlichen Konstruktionen üblich, wären bei dem bis zu 16 Meter tiefen Moor so gut wie unmöglich.
Ende Februar soll die neue Moorwanderwegbrücke fertig sein
Noch fehlt an der neuen Brücke einiges, das 90 Zentimeter hohe Geländer zum Beispiel. Zudem gibt es zwischen den einzelnen Holzsegmenten Löcher. Auch der Zugang zur Brücke wurde noch nicht gestaltet. „Die Arbeiten liegen im Zeitplan“, sagt Bär. Ende Februar soll die Brücke fertig sein. In dieser Woche ruhten die Arbeiten, sie sollen am Montag wieder aufgenommen werden. Dann gibt es nach Angaben der Rathaussprecherin zunächst eine Baubesprechung mit dem Hamburger Bauunternehmen HC Hagemann. „Generell sind wir zurzeit noch bei der Montage der Schwimmelemente“, sagt Imke Bär.
76 Holzsegmenten führen auf 320 Metern über das Moor
Denn während die Brücke im Süden bereits Form angenommen hat, ist davon am anderen Ende Richtung Parkplatz am U-Bahnhof West nichts zu sehen. Auch dort ist die Baustelle weiträumig abgesperrt. Schwimmkörper stehen gestapelt am Wegesrand. Bis auf das Widerlager, das bereits vor einigen Monaten gegossen wurde, steht in diesem Bereich noch nichts. Wenn die Brücke fertig ist, wird sie aus 76 Holzsegmenten bestehen, jeweils etwa 2,30 Meter breit. Jedes Modul soll auf vier Schwimmkörpern ruhen.
Rund 915.000 Euro kostet die Konstruktion. Künftig sollen im Tunneltal auch Infotafeln und Bildröhren zu den vor 12.000 Jahren dort lebenden Rentierjägern und zur früheren Burg aufgestellt werden. Dank der „touristischen Inwertsetzung des Naturerbes“ muss Ahrensburg nur die Hälfte der Kosten zahlen. Den Rest trägt der Europäische Fonds für regionale Entwicklung.