bAD oLDESLOE. Kleine Geste rührt Gäste bei Grundsteinlegung für Oldesloer 3,5-Millionen-Euro-Projekt

Der Grundstein für den Bau des Oldesloer Hospiz’ ist gelegt: Vier Tage vor Weihnachten haben die Initiatoren im Beisein zahlreicher Gäste eine Zeitkapsel mit Zeitungsausschnitten und Erinnerungsstücken eingemauert. „Das soll uns weiterhin Glück bringen“, sagte Sabine Tiedtke vom Verein Lebensweg.

Sie ist maßgeblich für den Bau des Hospiz’ verantwortlich und bedankte sich während der Grundsteinlegung bei den vielen Unterstützern. Neben Zeitungsberichten und einer vom Schornsteinfeger überreichten Glücksmünze fand auch ein Brief eines neunjährigen Mädchens Platz in der Kupferröhre, die später zugelötet wurde. Das Kind spendete 20 Euro für das Hospiz, den Erlös aus dem Verkauf selbstgebastelter Weihnachtssterne. Sabine Tiedke sagte: „Das ist eine schöne Geste.“

Im September hatte der Verein den ersten Spatenstich getan. Seitdem ist auf dem Gelände die Grundplatte für das Gebäude entstanden. Ab sofort wird in die Höhe gebaut. „Das ganze Projekt ist ein tolles Beispiel für den Zusammenhalt im Kreis Stormarn“, sagte Landrat Henning Görtz und beglückwünschte den Lebensweg-Verein für das Durchhaltevermögen: „Ohne Sabine Tiedtke hätte es so ein Hospiz in Bad Oldesloe wohl nie gegeben.“ Erstmals hatte die Oldesloerin die Idee zu einem stationären Hospiz vor knapp zehn Jahren gehabt. Seitdem sucht die gelernte Krankenpflegerin nach Unterstützern und findet mit den Jahren immer mehr Menschen, Vereine, Organisationen und Politiker, die sie von ihren Vorstellungen überzeugen kann.

Zwölf Sterbende sollen in dem Haus ein letztes Heim finden

Jetzt ist das Ziel zum Greifen nah: Die ersten Gäste können 2019 einziehen. Das Gebäude wird 1237 Quadratmeter Nutzfläche haben und zwölf Plätze bieten. Das Grundstück hat 5000 Quadratmeter. Der Bau wird rund 3,5 Millionen Euro kosten. „Die Planung des stationären Hospiz’ war eine der intensivsten Aufgaben in meinen 30 Jahren als Planerin“, sagt Doris Rickmers. Mehr als sechs Jahre lang begleitete die Reinfelder Architektin das Projekt des Vereins, zumeist ehrenamtlich. Für sie ist das nicht nur das Entwerfen irgendeines Gebäudes: „Wenn man ein Hospiz plant, setzt man sich selbst intensiv mit dem Thema Tod auseinander.“ So soll das Gebäude nicht nur ein Ort für zwölf Sterbende werden, sondern auch für Veranstaltungen offenstehen.