Bad Oldesloe. Der Verlag von Hausen bring ein neues Buch mit Anekdoten und Fotos aus dem vergangenen Jahrhundert heraus. Details zum neuen Lesestoff.
Hinter jedem Foto steckt eine Geschichte – die Reihe „Bad Oldesloe in alten Bildern“ ist um einen Band reicher. Auch in dem zehnten vom Verlag von Hausen herausgegebenen Buch finden sich reichlich Anekdoten und Aufnahmen aus dem vergangenen Jahrhundert.
Hansjochen Beth blättert durch den neuen Bildband. Der Oldesloer ist einer derer, die Inhalt beigesteuert haben. Er zeigt auf ein schwarz-weißes Gruppenbild: „Das ist eine Hochzeitsgesellschaft von 1919 im Kurhaus“, sagt er. Die von Liesbeth Stark und Alfred Senff. Die Frauen tragen weiße Kleider, die Männer schicke Anzüge, Fliegen und beeindruckende Bärte. Es hat lange gedauert, die Namen der Hochzeitsgäste herauszufinden. Hansjochen Beth ist es gelungen. Nur drei der 52 abgebildeten Personen bleiben auf dem 100 Jahre alten Foto unbekannt. Einige Oldesloer werden hier vielleicht noch Verwandtschaft entdecken. Noch viel spannender als das Motiv ist vielleicht die Geschichte des Fotos selbst. „Es wurde nach dem Krieg in einem Bombenkrater gefunden. Man erkennt sogar, dass es an den Rändern etwas angesengt ist“, sagt Hansjochen Beth.
Fotos von der Gründung des DRK-Ortsvereins
„Wir haben für diese Ausgabe mehr als 500 Fotos gesichtet“, sagt Nico von Hausen, der das Projekt seit zehn Jahren mit seinem Vater Claus von Hausen vorantreibt. Mittlerweile ist daraus eine Art Stadtchronik geworden. Hin und wieder ein bisschen durcheinander. Aber das tut dem Spaß an der historischen Reise durch die Stadt keinen Abbruch.
Das Buch beginnt mit dem Deutschen Roten Kreuz und uralten Fotos, die die Gründung des Ortsvereins dokumentieren. Das erste Bild ist vom Vorstand um das Jahr 1916. Hier fehlt kein Name in der Bildunterschrift. „Das ist natürlich viel Arbeit. Und wir freuen uns, dass wir da so viel Unterstützung bekommen“, sagt Nico von Hausen. Seit dem ersten Band kann sich der kleine Oldesloer Verlag vor Einsendungen kaum retten. Wenn Eltern und Großeltern sterben, tauchen die auf Fotopapier gespeicherten Erinnerungen meist auf Dachböden und in Kellern auf.
Erwin Doeubler hat ein großes Fotoarchiv
Erwin Doeubler ist Hobbyhistoriker und unterstützt die von Hausens seit dem ersten Band beim Recherchieren spannender Geschichten. „Ursprünglich habe ich mit einer Familienchronik angefangen“, sagt der gebürtige Oldesloer. Doch schon lange gibt er sich damit nicht mehr zufrieden. Sein Fotoarchiv umfasst mittlerweile Tausende Aufnahmen. 48 davon sind jetzt auch in dem Buch zu sehen. Ab Seite 45 beschreibt Erwin Doeubler etwa die Geschichte alter Oldesloer Gebäude. Darunter die Landwirtschaftliche Winterschule, die lange Zeit in einem in diesem Jahr abgerissenen historischen Gebäude an der Königstraße untergebracht war. Und die benachbarte Polizeidienststelle – die ebenfalls abgerissen wurde. Dort entstand ein Foto mit einem Polizisten und knapp 20 Schülerlotsen. Unter ihnen der junge Erwin Doeubler. Viel entdecken lässt sich auch auf den zahlreichen Luftaufnahmen. Zu sehen etwa der Bahnhof, das 1977 noch neue Baugebiet „Gartenstadt/Blumensiedlung“ oder die Kreissparkasse an der Hagenstraße.
Ob es im nächsten Jahr einen weiteren Band geben wird, lässt Nico von Hausen zunächst einmal offen: „Material gäbe es genug.“
„Bad Oldesloe in alten Bildern“ erscheint wie die vorigen Bände in einer Auflage von 1000 Stück. Exemplare sind bei Buchhandlung Willfang, Pareibo, Buchservice Rehme und Preisparadies zu erstehen. Oder direkt beim Verlag von Hausen unter 04531/181058.