Barsbüttel. Zwei 15-jährige Mädchen aus Küddewörde siegen beim Science-Club-Finale, einem Projekt der Hochbegabtenförderung in Schleswig-Holstein.

Rund 100 Kinder und Eltern haben am Wochenende in Barsbüttel die Sieger des Science-Club-Finales gekürt. Es galt, selbstgebaute Pappmodelle mittels Spielekonsole zu steuern. Im Science Club, einem Projekt der Hochbegabtenförderung in Schleswig-Holstein, geht es um Naturwissenschaft und Experimente. Elternhilfe ist erwünscht. Sven Sommer, Physiklehrer und Leiter des Clubs, sagt: „Es geht darum, etwas gemeinsam zu bauen. Erst wird erklärt, wie das funktioniert. Die Kinder werden dann angeregt, etwas zu verändern.“

Das Material stellte Hersteller Nintendo. Der 15-jährige Jan Mahnke hat mit seinem Vater ein „Pendel-Bumm“ konstruiert. „Wir wollten aus wenig Energie mehr machen“, sagt der junge Elmenhorster. Die Steuerelemente der Konsole fungierten als Temperatur- und Bewegungssensoren. Durch eine Kerzenflamme bekommt der Temperaturmelder den ersten Impuls und sendet an das zweite Steuerelement. Das bewegt als Pendel über mechanische Kopplung ein zweites Pendel aus Knete, gespickt mit Nadeln. Ziel ist ein Luftballon, der mit einem lauten Knall zerplatzt.

Tanzende Pappente ist gesteuert von einem mit der Spielkonsole verbundenen Klavier

Gut zehn Stunden haben sie an ihrem Modell gearbeitet. Daneben präsentiert das „Team Christmas“ ein Weihnachtshaus. Eigentlich wollten Lasse Prühs (14) aus Großhansdorf und Jan Pethke (13) aus Mölln „irgendwas mit Fußballtoren und Bällezählen“ bauen. Herausgekommen ist ein Puppenhaus, durch dessen Schornstein Geschenkpakete ins Innere fallen. Bei jedem Wurf blinkt der Schriftzug „Merry Christmas“ auf. Sehr gut haben auch Dana Kurzbach (13) aus Reinbek und Levia-Isabel Kuhne (12) aus Barsbüttel die Aufgabe umgesetzt: In ihrem „Modell Donald“ tanzt eine Pappente gesteuert von einem mit der Spielkonsole verbundenen Klavier. „Drückt man die Tasten vom tiefen C bis zum mittleren F, fährt die Ente nach links, ab dem hohen C bis F nach rechts. Wenn man zwei schwarze Tasten länger hält, dreht sich die Ente“, erklärt Levia.

Auch Sandro Schaaf (11) und Max Emil Nilsson (12) aus Barsbüttel haben die Musikfunktion des Spiels genutzt. Die Konsole spielt in einer Pappgitarre Töne des Instruments. Mit den beiden Steuerelementen erzeugt Max die Drums am passenden Schlagzeug. Lara Burmester und Lotta Fischer von Mollard haben ein Klavier gebastelt, das zur Gitarre umgebaut werden kann. Mutter Stephanie sagt: „Dass man mit der Konsole nicht nur spielen, sondern auch etwas Sinnvolles entwickeln kann, finde ich gut.“ Das zwei Meter lange Papp-Automobil von Mica Studt und Corvin Bogadtke ist mit Licht und Motorengeräuschen ausgestattet, sogar der Auspuff qualmt. Aber das dürfen sie im Gebäude der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule nicht vorführen.

Jungen und Mädchen finden durch ihre Schulen zum Science Club

ulenPlatz eins ging an Melissa Dems und Marie Nagel (beide 15) aus Kuddewörde. Trifft man ihren Basketballkorb, erscheint ein „Toll!“ auf dem Display der Anzeigetafel, hinter der sich der Bildschirm der Konsole verbirgt. Außerdem wirft ihr Apparat einen Bonbon aus. „Die haben alles selbst programmiert“, lobt der zehnjährige Sverre Thomsen. Dass die Teilnehmer voneinander lernen, ist Ziel des Projekts. Zum Club finden sie durch ihre Schulen.