Reinbek. Nach Schließung des Gebäudes hat die Stadt 20 Messgeräte im Einsatz. Unterricht für Jugendliche weiterhin im Rathaus.

Nachdem Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer das Schulzentrum am Mühlenredder geschlossen hatte wegen des Fundes von krebserregenden Asbestfasern im Vorfeld der geplanten Sanierung in zwei Klassenräumen (wir berichteten), erwartet die Verwaltung Messergebnisse für weitere Zimmer am Freitagabend. Das bestätigte Lennart Fey, Sprecher der Stadt, dem Abendblatt. Er sagt: „Am Donnerstagmorgen haben wir Filter von Messgeräten ins Ruhrgebiet geschickt. Das Labor benötigt 36 Stunden für die Auswertung.“ Was dabei herauskommt, darüber informiert die Stadt zeitnah im Internet auf www.reinbek.de.

Gemeinschaftsschule bleibt nächste Woche geschlossen

Die Verwaltung lässt alle Räume der Bildungseinrichtung und damit mehr als 50 auf Schadstoffe prüfen. „Wir haben die Zahl der Messgeräte auf 20 aufgestockt, uns diese im gesamten Bundesgebiet besorgt“, so Fey. Je zwei von ihnen stehen für acht Stunden in einem Raum, werden dann abgebaut und in andere Zimmer gebracht. Auch in der kommenden Woche bleibt das Gebäude, in dem die Gemeinschaftsschule sowie ein sonderpädagogisches Förderzentrum beheimatet sind, zu. Dort lernen sonst rund 700 Jungen und Mädchen.

Am Donnerstagnachmittag sprach Warmer rund eineinhalb Stunden mit der Belegschaft – Lehrer, Hausmeister, Putzfrauen und Sekretariatsmitarbeiterinnen – über die Situation. „Einige arbeiten seit vielen Jahren dort. Natürlich haben die Menschen Fragen“, sagt Fey. Mit dabei war auch ein Vertreter des Stormarner Gesundheitsamtes. Die neuen Messergebnisse werden an die Behörde weitergeleitet. „Konkrete Aussagen von dortiger Stelle zur Gesundheitsgefahr gibt es erst nach Ende der Auswertungen“, sagt Fey.

Nachbarkommunen stellen Hilfe in Aussicht

Auch am Freitag dient das Rathaus wieder als Ausweichstätte für Gemeinschaftsschüler. Am Donnerstag lief es laut Fey einwandfrei, eine Klassenarbeit sei im Sitzungssaal geschrieben worden. Zudem vermitteln Pädagogen Wissen in Fraktionsräumen. Einige Schüler durften zu Hause bleiben und sollten dort Aufgaben lösen, andere sind in Container auf dem Hof umgezogen.

Die drei Förderklassen der Amalie-Sieveking-Schule sind in der Grundschule Klosterbergen untergebracht. „Unsere Bestrebungen gehen dahin, eine zentrale Übergangslösung zu schaffen, maximal jedoch drei“, sagt Fey. Auch Nachbarkommunen hätten Räume in Aussicht gestellt. Vom Angebot der Feuerwehr hat die Verwaltung keinen Gebrauch gemacht, weil in der Wache nur ein Zimmer zur Verfügung steht.