Bargteheide. Stormarns 16.800-Einwohner-Ort bewirbt sich beim Land für Städtebauförderprogramm. Online-Bürgerbeteiligung startet im Januar.

Die Stadt Bargteheide möchte ihr Zentrum attraktiver gestalten. Deshalb hat sich der 16.800-Einwohner-Ort beim Land für das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ beworben – mit guten Aussichten, im nächsten Jahr aufgenommen zu werden. Das Innenministerium hat nach Ortsbesichtigungen erklärt, dass Bargteheide infrage kommt.

Das Fördergebiet soll vom Bahnhofsviertel bis zur Alten Landstraße reichen. „Bei den Projekten trägt die Stadt nur ein Drittel der Kosten, den Rest teilen sich Land und Bund“, sagt der Bargteheider Stadtplaner Stefan Schröter. Als Beispiele für Vorhaben nennt er den Utspann-Bereich, ein Fahrradparkhaus und eine Rathauserweiterung. Aber auch die wichtigen Einkaufsmeilen Bahnhof- und Rathausstraße könnten zukunftsfähig gestaltet werden.

Ideen auf interaktiver Karte eintragen

Der Antrag mit einer Beschreibung der Missstände, Karte und geschätzten Gesamtausgaben muss Ende Februar beim Land vorliegen. Bis dahin ist eine umfangreiche Bürgerbeteiligung vorgesehen. „Wir möchte die Anregungen und Wünsche der Einwohner erfahren“, sagt die Architektin und Stadtplanerin Kerstin Langmaack, Geschäftsführerin des Büros BCS Stadt+Region aus Lübeck. Sie wird das Förderprogramm, das zunächst auf zehn bis 15 Jahre ausgelegt ist, fachlich begleiten.

Vom 1. Januar bis 3. Februar soll auf der städtischen Homepage www.bargteheide.de eine Online-Beteiligung freigeschaltet werden. „Das war in anderen Städten ein großer Erfolg“, sagt Kerstin Langmaack. „Über dieses moderne Instrument erreichen wir auch jüngere Leute, die nicht zu klassischen Info-Veranstaltungen kommen.“ Kernstück ist eine interaktive Karte, auf der die Nutzer ihre Ideen direkt verorten können. Außerdem können sie einzelne Vorschläge kommentieren.

Mit dem Bargteheider Stadtdialog zum Bahnhofsumfeld gibt es bereits eine Grundlage. Schon dabei war allerdings klar geworden, dass einige Wünsche im krassen Widerspruch zueinander stehen. Eine dichtere Bebauung und mehr Grünanlagen lassen sich nicht unter einen Hut bringen.

Wünsche der Einwohner fließen in den Antrag ein

Alle Hinweise aus der Bürgerbeteiligung werden vom Projektteam ausgewertet. „Das letzte Wort haben dann die gewählten Kommunalpolitiker“, sagt Kerstin Langmaack. Der Planungs- und Verkehrsausschuss berät über alle Anregungen. Dann trifft die Stadtvertretung die finale Entscheidung, was in den Antrag einfließt und was nicht.

Das ursprüngliche Fördergebiet wurde auf Anregung der Politik um den Bereich an der Straße Am Hünengrab vergrößert. Neben dem Fahrradparkhaus sollen auch eine neue Feuerwache, der Bau von Sozialwohnungen sowie Treffpunkte für Jugendliche und Senioren berücksichtigt werden.

Mit welcher Förderung Bargteheide rechnen kann, steht voraussichtlich im Herbst 2019 fest. Zu dem Zeitpunkt erwartet Stadtplaner Schröter eine Rückmeldung des Landes zum Antrag. „Dann wissen wir Genaueres“, sagt er.

Stadtvertretung Bargteheide Fr 7.12., 18.00, Stadthaus, Am Markt 4