Ahrensburg. Veranstalter von Europas größtem Radrennen plant für Ende August 2019 zum zweiten Mal mit dem Kreis. Strecke soll früher feststehen.

Der Countdown für das Hamburger Profi- und Jedermann-Radrennen Cyclassics 2019 läuft. In gut neun Monaten rollen die Sportler über die 60, 100 und 160 Kilometer langen Rundstrecken – und aller Voraussicht nach zum zweiten Mal durch Stormarn.

Die Anmeldung für das größte Radrennen Europas am Sonntag, 25. August, hat begonnen. Im Vorjahr waren mehr als 15.000 Fahrer dabei, von denen alle Starter auf den längeren Strecken unter anderem Ahrensburg, Großhansdorf, Hoisdorf, Lütjensee, Grönwohld, Hamfelde, Reinbek und Glinde passierten.

Veranstalter will an Routenrichtung festhalten

Für 2019 steuern die Cyclassics erneut auf Stormarn zu. „Hinsichtlich der Streckenführung ist Schleswig-Holstein und der Kreis Stormarn unser erster Ansprechpartner“, sagt Frederik Schmidt, Sprecher der Ironman Germany GmbH, die die Veranstaltung organisiert. „Entsprechend würden wir gern an der Routenrichtung festhalten.“

Die Kreisverwaltung in Bad Oldesloe steht einer Wiederholung ebenfalls sehr offen gegenüber. „Grundsätzlich sind wir nach der positiv verlaufenen Premiere im Vorjahr wieder bereit“, sagt Landrat Henning Görtz. Fakt sei aber auch, dass einige Dinge nachgearbeitet werden müssten. „Da können die Veranstalter aus den Erfahrungen des ersten Mals lernen“, so Görtz.

Lob für „phänomenalen Support“ durch die Zuschauer

Auf dieser Strecke rollten die Cyclassics-Teilnehmer Mitte August durch Stormarn. Sie kann die Grundlage fürs nächste Jahr sein.
Auf dieser Strecke rollten die Cyclassics-Teilnehmer Mitte August durch Stormarn. Sie kann die Grundlage fürs nächste Jahr sein. © HA | Isabella Sauer

Cyclassics-Renndirektor Thorben Lange will in den kommenden Wochen Gesprächstermine vereinbaren und gegebenenfalls einen Zeitplan aufstellen. Bei einem Feedback-Treffen nach dem Rennen, das im August am letzten Wochenende der Sommerferien ausgetragen worden war, hatten beide Seiten ihre Resümees ausgetauscht. „Mit der Erstdurchfahrt Stormarns haben wir nun eine gute Basis“, sagt Ironman-Germany-Sprecher Schmidt.

Das Unternehmen will die Zusammenarbeit und Kommunikation weiter intensivieren. „Dafür wollen wir den regelmäßigen Austausch mit Behörden und Gemeinden initiieren“, sagt Schmidt. Dabei ist es denkbar, dass die Strecke auch durch Orte führt, die bisher nicht dabei waren. „Letztendlich muss jede Gemeinde vom Konzept überzeugt sein“, sagt Schmidt.

Die Stormarn-Premiere habe den Veranstalter „im positiven Sinne überwältigt“. Dass die Strecke, die unter anderem durch den Sachsenwald führte, sehr attraktiv ist, sei schon vorher bekannt gewesen. Mit dem „phänomenalen Support“ durch die Zuschauer in den Städten und Gemeinden sei allerdings nicht zu rechnen gewesen. „Das hat unsere Vorstellungen übertroffen“, sagt Frederik Schmidt. Tausende gut gelaunte Stormarner feuerten die Sportler an.

Bei Jedermann-Fahrt gab es viele Stürze

Nicht nur die Bürgermeister Janhinnerk Voß (Großhansdorf) und Björn Warmer (Reinbek) berichteten von begeisterten Reaktionen. Auch die Rückmeldungen von Teilnehmern bestätigten die Einschätzung. Sowohl die Profis als auch die Jedermänner seien sehr zufrieden gewesen. „Aus Veranstaltersicht nehmen wir nach so einer Premiere natürlich auch immer Hausaufgaben mit“, sagt Schmidt. „Eine Sache, die wir weiter optimieren wollen, ist die Sicherheit auf den Strecken für alle Fahrer.“

Während es beim Profi-Rennen in Stormarn keine Zwischenfälle gab, registrierte die Polizei bei den Jedermännern etliche Stürze auf Schleswig-Holsteiner Gebiet. 15 Teilnehmer kamen mit Rettungswagen in Krankenhäuser.

Genehmigung soll nicht wieder auf letzten Drücker kommen

In den Jahrzehnten zuvor führte der 100-Kilometer-Rundkurs durch Niedersachsen. Nach zunehmenden Anwohnerprotesten und dem Rückzug der Freiwilligen Feuerwehren von der Streckensicherung war eine neue Route gesucht und auf den letzten Drücker in Stormarn gefunden worden. Die endgültige Genehmigung vom zuständigen Landesbetrieb Verkehr in Hamburg lag erst wenige Tage vor dem Start Mitte August vor.

Nach dem Rennen forderten Landrat Henning Görtz und Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach, dass die Kommunen mehr Zeit haben müssten, sich auf Straßensperrungen vorzubereiten. Tatsächlich war eine Stormarnroute erst Anfang Februar öffentlich ins Gespräch gebracht worden – sechseinhalb Monate vor dem Startschuss. Danach gab es mehrfach Änderungen. Unter anderem mussten Hauptstraßen und Autobahn-Umleitungsstrecken aus den Plänen herausgenommen werden.

Mehr Zeit ist jetzt auf jeden Fall vorhanden. Und während die Verantwortlichen Anfang dieses Jahres bei Null beginnen mussten, ist nun eine Grundlage vorhanden. Außerdem trifft das Großereignis nicht aufs Ende der Sommerferien und den damit verbundenen starken Rückreiseverkehr, sondern ist 2019 erst zwei Wochen später.

Hier kann man sich anmelden: Anmeldungen für die EuroEyes Cyclassics sind auf der Internetseite www.cyclassics- hamburg.de möglich. Alle Frühbuchertickets sind bereits vergeben. In der zweiten Preisstufe kostet der Start 69,50 Euro (über 60 Kilometer), 78,50 (100 Kilometer) und 83,50 (160 Kilometer) plus acht Prozent Active-Gebühr. Bis zum Start steigen die Preise immer weiter.