Bargteheide. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit Jugendlichen und Drogenabhängigen. Politik will mehr Geld zur Verfügung zu stellen.

Sie helfen Drogenabhängigen, sind Ansprechpartner für Obdachlose und organisieren Projekte für Jugendliche: Die Bargteheider Straßensozialarbeiter haben im Haupt- und Sozialausschuss ihren Jahresbericht vorgestellt und fordern darin eine Erhöhung der Wochenstunden.

Denn noch immer gibt es Brennpunkte in Bargteheide. Der bekannteste ist das Schulzentrum, an dem sich im Sommer regelmäßig Jugendliche und auch Drogenabhängige treffen. Das Gebiet um die Schulen ist von der Polizei weiterhin als „gefährlicher Ort“ eingestuft. Momentan deckt die durch die Stadt mit der Sozialarbeit beauftragte gemeinnützige Gesellschaft „tohus“ den zeitlichen Mehrbedarf.

Zwei Mitarbeiter teilen sich 20 Stunden pro Woche

„Um auch weiterhin bedarfsorientiert arbeiten und die verschiedenen Angebote wie Prävention, Projektarbeit und Beratung anbieten zu können, ist eine Aufstockung der Wochenstunden notwendig“, sagt Sozialarbeiter Jörn Brücken. Das sei auch nötig, weil sich die Szene verändere. „Die Drogenabhängigen sind jünger geworden und viele sehen in uns noch keine Bezugspersonen“, so Brücken. Insgesamt betreut er mit seinem Kollegen Fabian Josten in Bargteheide 417 Menschen, 90 davon sind ohne festen Wohnsitz.

Bislang müssen die Sozialarbeiter mit 20 Stunden in der Woche auskommen. Mehr wird von der Stadt aktuell nicht bezahlt. Doch das könnte sich jetzt ändern. „Die Forderung nach einer Erhöhung der Stundenanzahl ist berechtigt“, sagte Vira Monika Sprotte (Die Grünen). Auch Dirk Backen (FDP) hält die Anzahl der Stunden für zu gering. Grundsätzlich zeigten sich alle Fraktionen bereit, über eine Ausweitung der Straßensozialarbeit zu diskutieren.

Nach einer Razzia wurden die Streetworker gemieden

Das Projekt Streetwork in Bargteheide startete im Mai 2011 mit fünf Stunden und einem Mitarbeiter. Mittlerweile teilen sich zwei Streetworker insgesamt zwanzig Stunden und auch die inhaltliche Ausrichtung des Projektes hat sich dem Bedarf angepasst. Dass sich eine Stadt wie Bargteheide „aufsuchende Straßensozialarbeit“ leistet, ist nicht selbstverständlich. Jörn Brücken: „In Stormarn sind wir die einzigen Streetworker.“

Die Härtefälle werden im Traberstieg 7 betreut. In dem Umfeld gab es im vergangenen Jahr vermehrt Polizeieinsätze und das hat eine Wirkung auf die Szene, aber auch auf die Straßensozialarbeit gehabt. Nach der Razzia in einem Wohnhaus wurden die Streetworker von der Szene weitestgehend gemieden. Sie wurden verdächtigt, Informationen an die Polizei weitergegeben zu haben.