Ahrensburg. Rund 250 Gäste feierten mit dem Club die Großmodenacht im Ahrensburger Marstall. Künftig soll sich das Konzept jedoch komplett ändern.

Die rund 250 Gäste der 14. Großmodenacht kamen in den Ahrensburger Marstall, um zu feiern und mit ihren Spenden Gutes zu tun. Überrascht wurden sie dabei nicht nur von den Modekreationen aus der Region, sondern auch von einer Nachricht am Ende des Abends. Denn in dieser Form hat es die Charity-Veranstaltung zum letzten Mal gegeben. Für das kommende Jahr haben sich die Großhansdorfer Rotarier ein völlig neues Format überlegt, in dem Mode jedoch auch eine Rolle spielen wird.

Erstmals waren auch männliche Models dabei

Moderator Jürgen Pfeiffer interviewt Gastwirt und Dehoga-Chef Axel Strehl
Moderator Jürgen Pfeiffer interviewt Gastwirt und Dehoga-Chef Axel Strehl © Melissa Jahn | Melissa Jahn

„Es sind die schönsten und charismatischsten Männer – die George Clooneys aus Ahrensburg“, kündigte Moderator Jürgen Pfeiffer die – seiner Meinung nach – „spannendste Neuerung des Abends“ an. Denn zum ersten Mal wurde der Laufsteg nicht vom weiblichen Geschlecht dominiert, auch die Herren konnten zeigen, was „Mann“ heute so trägt. Unter ihnen Schauspieler Dietmar Horcicka, unter anderem bekannt durch die ARD-Serie „Familie Dr. Kleist“, der zusammen mit Schauspielerin Katrin Ingendoh („Jennifer – Sehnsucht nach was Besseres“) am Schaulaufen teilnahm.

Sie waren einer Einladung von Jürgen Pfeiffer gefolgt, der die Moderation wiederum wegen seiner Ehefrau, Designerin Nicole Booss, übernommen hat – so geht feiern mit Freunden. „Seit dem Sommer haben wir die Veranstaltung gemeinsam geplant“, sagt Pfeiffer. „Es geht um Teamwork, statt sich gegenseitig in den Schatten zu stellen.“

Dressmen bewiesen Improvisationstalent

Um für die Show „gebucht“ zu werden, mussten die vier Herren übrigens kein langwieriges Model-Casting über sich ergehen lassen. „Wer im Club nicht zuerst Nein gesagt hat, war dran“, sagt Rotarier Marco John und lacht. „Wir waren auf die neue Erfahrung gespannt. Später wollten sogar noch mehr mitmachen.“ Nur nicht die Söhne der Rotarier, die – im Gegensatz zu den Töchtern – lieber die Garderobenaufsicht übernahmen, als sich in diverse Outfits zu schmeißen. „Wir haben natürlich auch unsere Söhne gefragt“, sagt Beate Rabe, die zum wiederholten Male zusammen mit Monika Schmitz die Planung und Organisation übernommen hat. „Der Herrenausstatter hat jedoch eher die Mode der Väter, statt die für 13- bis 15-jährige Jungen im Angebot.“

Ebenfalls Tradition: Die Rotarier selbst servieren den Gästen das Essen
Ebenfalls Tradition: Die Rotarier selbst servieren den Gästen das Essen © Melissa Jahn | Melissa Jahn

„Einen gestrickten Troyer und Fischerhut würde ich glatt zu einem Spaziergang am Meer tragen“, bestätigt Georg Beermann. „Auch in den anderen Outfits fühle ich mich wohl. Ob diese tatsächlich meinem Stil entsprechen, ist eine andere Frage.“ Für ihren Auftritt mussten die vier Dressmen im Alter von 56 bis 65 Jahren Improvisationstalent beweisen. Geprobt wurde erst am Abend zuvor.

Das Motto des Abends: Stil trifft Genuss

Dann musste alles sitzen, obwohl es gar nicht so einfach war, zwischen den Tischen den Überblick zu behalten. Denn als zweite Neuerung des Abends gab es keinen roten Teppich, so dass die Models direkt zwischen den Tischen durchlaufen mussten. „Langsam und im Takt der Musik“, fasst Thomas Tegen die Regeln simpel zusammen. „Den Blickkontakt mit dem Publikum konnten wir durch den Aufbau gut halten.“

Mitglieder der HipHopAcademy aus Hamburg unterhielten die rund 250 Gäste immer wieder mit Musik- und Tanzeinlagen
Mitglieder der HipHopAcademy aus Hamburg unterhielten die rund 250 Gäste immer wieder mit Musik- und Tanzeinlagen © Melissa Jahn | Melissa Jahn

Präsentiert wurden Lieblingsteile der Modelabel BO Couture aus Witzhave, tinahalbe collection aus Dassendorf, der Hutmodistin Anja Kaninck aus Bargteheide sowie des Herrenhauses Ahrensburg unter dem Motto „Stil trifft Genuss – Eine modische Reise von der Küste übers Land in die Stadt“. Das Ziel, Mode einmal anders zu zeigen, wurde durch fünf gelebte Bilder hervorragend umgesetzt. Viel Applaus ernteten auch die jungen Künstler der HipHopAcademy für ihre professionelle Darbietung.

Für das nächste Jahr ist eine Zeitreise geplant

„Für einen guten Zweck würden wir glatt noch mal modeln“, sagten die Herren am Ende der Show. „Es hat uns richtig Spaß gemacht.“ Doch daraus wird nichts – zumindest nicht auf der Großmodenacht in Ahrensburg. Zusammen mit dem Nachtisch – gewohnt lecker zubereitet von Gastronom und Dehoga-Chef Axel Strehl – servierte Kai Bartels vom Rotary Club Großhansdorf eine überraschende Nachricht: „Dies war die letzte Großmodenacht in Ahrensburg. Wir haben Lust auf etwas Neues.“ So viel kann bereits verraten werden: Geplant ist eine 20er-Jahre Party – natürlich mit zeitgemäßer Garderobe dieser Zeit. „Wir befinden uns bald wieder in den 20ern“, sagt Marco John. „Was würde da besser als Motto passen?“

Der Spendenerlös geht in diesem Jahr an sechs Projekte der Region. In erster Linie unterstützt der Club den Aufbau eines Hospizhauses in Bad Oldesloe, aber auch den Hospizverein Ahrensburg. Weitere Projekte: Gefangene helfen Jugendlichen aus Hamburg, die Ahrensburger Tafel, die HipHopAcademy sowie die Jugendfeuerwehr Großhansdorf/Ahrensburg.