Barsbüttel. Gemeinde plant Verkauf von Areal für 33 Einzelhäuser. Das Projekt kommt aber nicht voran. Jetzt sind die Kommunalpolitiker gefragt.

Mehr als 100 Barsbütteler haben sich bei der Verwaltung für 33 Baugrundstücke beworben, die von der Gemeinde ausschließlich an Einheimische verkauft werden sollen. Viele von ihnen rufen immer wieder im Bauamt an, wollen wissen, wann die Auswahl startet. Sie gedulden sich schon lange und müssen womöglich weiter warten. Denn ob die Politiker das Projekt nahe der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule zeitnah vorantreiben, ist fraglich. Am kommenden Donnerstag im Planungsausschuss werden die Entscheider darüber diskutieren.

Verkehrsanbindung muss noch geklärt werden

Bereits im Februar 2016 hatte die Gemeindevertretung den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst. Eineinhalb Jahre später sahen die Politiker jedoch vom Satzungsbeschluss ab, weil sie erst die Ergebnisse eines Verkehrsgutachtens für den nördlichen Bereich des Ortes abwarten wollten. Dieses schlägt eine Anbindung des Neubaugebietes, in dem 33 Einzelhäuser mit jeweils maximal zwei Wohneinheiten entstehen sollen, über das Nachbargrundstück vor. Es gehört einem Landwirt, der in Reinfeld lebt. Barsbüttel müsste einen Teil kaufen.

Ursprünglich hatte die Gemeinde eine Erschließung über bestehende Wohngebiete, den Waldenburger Weg und die Keilaer Straße, ins Auge gefasst. Nun schlägt die Verwaltung vor, daran festzuhalten – mit der Option, die andere Variante zu einem späteren Zeitpunkt umzusetzen. Denn für das Nachbargrundstück müsste erst ein Bebauungsplan her, damit eine Straße gepflastert werden kann. Das dauert. Barsbüttel rechnet durch den Verkauf der gemeindeeigenen Fläche laut Bauamtsleiterin Rita Dux mit mehreren Millionen Euro Einnahmen. „300 Euro für den Quadratmeter sind möglich“, sagt sie. Den Preis legt die Politik fest.

Bfb befürwortet Variante mit der neuen Straße

Zuerst muss die aber eine Grundsatzentscheidung fällen: ob die Verwaltung beauftragt wird, das Bebauungsplanverfahren fortzuführen und die Erschließung vorbereitet oder nicht. Wegen einer Änderung müsste der B-Plan ohnehin erneut ausgelegt werden: Denn im Neubaugebiet soll Tempo 30 gelten. Eigentlich war dort eine verkehrsberuhigte Zone angedacht, wo Autos nur sieben km/h fahren dürfen.

Die SPD lehnt den Verwaltungsvorschlag mit der Anbindung über Wohngebiete ab. „Man muss mit dem Landwirt verhandeln“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Klaus-Jürgen Krüger. Solange die Frage für die Bewohner nicht befriedigend gelöst sei, möchte die Partei auf Bebauung verzichten. Rainer Eickenrodt, Fraktionschef der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB), die stärkste politische Kraft in der Gemeinde ist, findet die Variante mit der neuen Straße „charmant“. Er sagt aber: „Ankauf von Land ist für uns nur möglich, wenn der Landwirt auf eine Bebauung des Nachbargrundstücks verzichtet.“ Wenn nicht, müsse man es über die vorhandenen Straßen machen.

Die Grünen haben es mit Entscheidung nicht eilig

Im neuen Flächennutzungsplan, den das Land an die Gemeinde zwecks Überarbeitung des Lärmschutzes zurückgegeben hat, ist das Feld des Bauern als Potenzialfläche für Wohnbebauung vorgesehen. Die BfB will dort keine Häuser und den Entwurf verändern. In Kürze wird über den F-Plan wieder abgestimmt.

Die Grünen haben es nicht eilig. „Wir wollen den Bebauungsplan jetzt nicht fortsetzen und warten, was auf dem benachbarten Acker passiert“, sagt der Fraktionsvorsitzende Joachim Germer. Dort wünscht sich die Partei auch Sozialwohnungen. Wolfgang Böckmann von der CDU findet den Vorschlag der Verwaltung gut: „Ich bin immer dafür eingetreten, dass wir schnell Wohnraum schaffen, vor allem sozialverträglichen.“ Es gehe bei diesem Projekt auch darum, jungen Barsbüttelern ein Bleiben im Ort zu ermöglichen.

Planungsausschuss Barsbüttel Do 8.11., 19.00, Aula der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule, Soltausredder 28