Glinde. Niedrigwasswer ist der Grund, warum die Feuerwehr in diesem Jahr keinen Weihnachtsbaum auf dem Mühlenteich-Ponton aufbauen kann.

Seit Wochen verfolgt Glindes Feuerwehrchef Michael Weidemann ungeduldig den Wetterbericht. Er hofft auf Regen, viel Regen, damit der historisch niedrige Wasserstand im Mühlenteich wieder auf die übliche Höhe um 1,50 Meter steigt. Die lange Trockenheit im Sommer und Herbst hat ihre Spuren hinterlassen. Weil der Regen auch jetzt nicht in ausreichender Menge kommen wird, fällte der Wehrführer in der vergangenen Woche eine schwere Entscheidung: In diesem Jahr wird es keine schwimmende Weihnachtstanne auf dem Mühlenteich geben.

„Das wird einige Glinder enttäuschen, aber der Wasserstand von einem Meter ist einfach zu gering für den Ponton samt einer bis zu fünf Meter hohen Tanne obenauf. Das wäre eine zu wackelige Angelegenheit, da ist das Risiko für meine Leute zu groß“, sagt Weidemann.

Tanne mit Ausnahmen seit 1995 auf Mühlenteich

20 Feuerwehrleute sind notwendig, um die Tanne auf den Mühlenteich zu bringen, wo der Ponton verankert wird. Seit 1995 erfreut die Wehr die Glinder mit einer schwimmenden und beleuchteten Weihnachtstanne. „In wenigen Fällen mussten wir die Aktion absagen, kamen Naturgewalten wie Eis dazwischen“, sagt Tom Reher, Sprecher der Wehr. Niedrigwasser war in den vergangenen Jahren allerdings nie ein Problem gewesen.

Auch Matthias Sacher vom Verein „Leuchtendes Glinde“ stimmt die Absage als Fan von besinnlicher Weihnachtsbeleuchtung ein wenig traurig. „Vielleicht kann unsere diesjährige Tanne auf dem Markt über den Verlust hinweghelfen“, sagt der Glinder. „Denn die rund sechs Meter hohe Edeltanne ist ein wahrer Traum von einem Baum, fast zu schön, um gefällt zu werden“, sagt der Vereinsvorsitzende. Die Tanne ist eine Spende einer Glinder Familie.

Seit sieben Jahren sorgt der Verein mit seinen 40 Mitgliedern dafür, dass Glindes Stadtmitte zur Adventszeit mit Tausenden Lichtern festlich erleuchtet wird. Bis zu 4000 Euro investiert der Verein in die Weihnachtsbeleuchtung. Pünktlich zum ersten Adventswochenende (1./2. Dezember) sollen die Lichter wieder leuchten, ist die Tanne auf dem Markt geschmückt.

Adventsmarkt in diesem Jahr nich vielfältiger

Am dritten Adventswochenende (15. und 16. Dezember) wird Glindes Weihnachtsmarkt im Bürgerhaus eröffnet. „Wir sind bei der Vorbereitung in den letzten Zügen“, sagt Eugenia Pohl von der organisierenden Gewerbevereinigung. Fest steht schon jetzt, dass der Weihnachtsmarkt größer und vielfältiger wird als der letzte. „Rund 30 Händler – vom Kunsthandwerker bis zum Glühweinverkäufer – haben sich bereits angemeldet“, so Pohl. Sie ist guten Mutes, dass die wenigen Freiflächen noch gefüllt werden. Interessierte melden sich bei ihr unter Telefon 040/71 09 08 19.

Auf Bewährtes wie das Kinderkarussell und die Pagodenzelte vor dem Bürgerhaus wird erneut gesetzt. Es gibt wieder Live-Musik und ein Feuerwerk, wenn genügend Spenden zusammenkommen. Erweitert wurde unter anderem das Angebot für die Kinder. Sie dürfen nicht nur basteln, sondern auch Lebkuchenhäuser backen und an einem Fotoshooting teilnehmen. Bürgervorsteher Rolf Budde (CDU) wird wieder den Weihnachtsmann geben und die Besucher am Sonnabend von 13 bis 21 Uhr, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt begrüßen.