Reinbek. Reinbek investiert in die Lehranstalt am Mühlenredder. Die Arbeiten sollen 2019 starten. Projekt kostet mindestens 27 Millionen Euro.

Binnen drei Jahren hat Reinbek seine Schulden von 25 Millionen Euro in 2015 auf jetzt 21 reduziert. Demnächst wird die Zahl wieder steigen, weil die Stadt das Schulzentrum am Mühlenredder saniert und erweitert. Das Projekt kostet mindestens 27 Millionen Euro, wird größtenteils kreditfinanziert und auf vier Haushaltsjahre bis 2022 gestreckt.

Für diese Investitionen wird sich der Sozial- und Schulausschuss auf seiner Sitzung am heutigen Dienstag aussprechen. Das letzte Wort hat zwar die Stadtverordnetenversammlung bei den Haushaltsberatungen, aber viele Fraktionen haben sich bereits festgelegt. Dazu gehört zum Beispiel die SPD. Deren Fraktionsvorsitzender Volker Müller sagt: „Wir haben der Schule in der Vergangenheit viel zugemutet, immer nur minimale Reparaturen gemacht.“ Die Politik stehe im Wort.

Während der Sanierung wird mehr in Containern gelehrt

Das Anfang der 1970er-Jahre erbaute Schulzentrum weist in technischer und energetischer Sicht erhebliche Mängel auf. Außerdem gibt es im Gebäude zu wenig Räume. Deshalb werden Jungen und Mädchen in Containern unterrichtet. Die Politik hatte es nicht eilig, die Bildungseinrichtung auf Vordermann zu bringen, weil lange unklar war, ob an der Gemeinschaftsschule eine gymnasiale Oberstufe installiert wird. Diese gibt es seit Sommer 2015. Zuvor mussten Reinbeker Schüler, die das Abitur an einer Gemeinschaftsschule machen wollten, nach Glinde oder Barsbüttel ausweichen. Inzwischen wird die Lehranstalt am Mühlenredder von rund 700 Schülern besucht.

Die Sanierung und Erweiterung in Reinbek wurde vor zwei Jahren beschlossen. Für die Planung hatten die Stadtverordneten eine Million Euro zur Verfügung gestellt. In der vergangenen Woche stellte das beauftragte Architekturbüro den Entscheidungsträgern Details der Modernisierung vor. Sie ist bei laufendem Betrieb vorgesehen, die Nutzfläche wächst von derzeit 7200 auf 11.800 Quadratmeter. „Während dieser Phase benötigen wir noch mehr Container“, sagt Bauamtsleiter Sven Noetzel. Im Sommer kommenden Jahres soll mit den Arbeiten begonnen werden, das Projektende ist Mitte 2022 geplant. „Ich habe noch nie eine so gute Präsentation erlebt“, so SPD-Politiker Müller. „Das ist gut angelegtes Geld. Wir erhalten eine komplett neue Schule.“

Grünen unterstützen das Projekt

So denken auch die Grünen. „Von uns gibt es geballte Unterstützung“, sagt Fraktionschef Günther Herder-Alpen. Dessen Pendant von der FDP, Bernd Uwe Rasch, spricht von „einer sehr fundierten Planung, zudem ist alles gut begründet“. Er habe seinen Fraktionskollegen eine Zustimmung empfohlen.

Grüne, SPD und Liberale haben im Stadtparlament eine Mehrheit. Bei den Christdemokraten, der stärksten politischen Kraft, gibt es nach offene Fragen. „An der Notwendigkeit einer Erweiterung gibt es keine Zweifel, allerdings sehen wir die Summe kritisch“, sagt Fraktionschef Patrick Ziebke dazu.

Sitzung Sozial- und Schulausschuss, heute, 19.30 Uhr, Rathaus, Hamburger Straße 5-7.