Ahrensburg. Am kommenden Sonntag redet die Kirchengemeinde im Gottesdienst über ihren Missbrauchsskandal. Taten kamen 2010 ans Licht.
In einem Themengottesdienst greift die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Ahrensburg ihren Missbrauchsskandal auf. Die Arbeitsgruppe „Miteinander Wege finden“ des Kirchengemeinderats und Pastorin Ursula Sieg gestalten den Vormittag mit dem Titel „Einander anerkennen“ am Sonntag, 28. Oktober, ab 9.30 Uhr in der St. Johanneskirche (Rudolf-Kinau-Straße 19).
In den 1970er- und 80er-Jahren hatte ein Pastor Jugendliche missbraucht. Die Taten kamen erst 2010 ans Licht, nachdem ein Opfer Bischöfin Maria Jepsen eingeschaltet hatte. Die Frau hatte bereits 1999 die damalige Pröpstin informiert, doch damals war der Pastor lediglich versetzt worden.
Arbeitsgruppe hat den Gottesdienst erarbeitet
Die Arbeitsgruppe befasst sich mit den immer noch spürbaren Auswirkungen des Skandals. Der Gottesdienst soll ein Anfang sein, aufeinander zuzugehen. „Ziel ist es, Wege zueinander zu eröffnen, um sich gegenseitig mit den sehr verschiedenen Lasten, die Einzelne seit dem Missbrauch tragen, anzuerkennen und die zum Teil noch anhaltende Sprachlosigkeit zu überwinden“, sagt Pastorin Sieg. In der Auseinandersetzung mit Bibeltexten werde Gefühlen und Gedanken Ausdruck verliehen. Im Anschluss kann bei Snacks, Kuchen, Kaffee und Tee geredet werden.