Bad Oldesloe. Laut Augenzeugen bedrohte ein Mann Polizisten und wurde erschossen. Am Tatort wurde auch ein Messer gefunden.
Bei einem Polizeieinsatz in der Innenstadt von Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) ist ein 22 Jahre alter deutscher Obdachloser ums Leben gekommen. Der Mann, der nach Zeugenaussagen mit einem Messer durch die Gegend gelaufen war, erlag seinen Verletzungen, nachdem ein Beamter am Sonntag um 11.25 Uhr auf ihn geschossen hatte.
Was genau an der Schützenstraße passiert ist, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mitteilen. „Wir müssen erst noch eine Reihe von Zeugen befragen“, sagte Dierk Dürbrook, Sprecher der Polizeidirektion Lübeck, am Sonntagabend. Dutzende Beamte waren den ganzen Tag über im Einsatz, darunter auch die Experten von der Spurensicherung. Sie fanden unter anderem ein Messer mit einer 18 Zentimeter langen Klinge.
Zeuge hatte Notruf gewählt
Ein Zeuge hatte am späten Vormittag über den Notruf 110 gemeldet, dass er im Bereich des Hallenbades einen Mann mit einem Messer in der Hand gesehen habe. Daraufhin fuhren zwei Streifenwagen aus Bad Oldesloe und ein weiterer aus Bargteheide zur Schwimmhalle. Weil die Beamten den Gesuchten dort nicht entdecken konnten, durchforsteten sie die Umgebung. Die Besatzung eines Streifenwagens erblickte den Obdachlosen schließlich in der etwa 300 Meter entfernten Schützenstraße. Dort eskalierte die Situation offenbar vor einem beigefarbenen Mehrfamilienhaus, das direkt neben dem Kinderhaus „Blauer Elefant“ steht.
Einige Anwohner hätten den Vorfall beobachtet. Nach deren Angaben riefen Polizisten: „Legen Sie die Waffe weg!“ Ein Oldesloer sagte dem Abendblatt: „Wir haben mehrere Schüsse gehört, uns furchtbar erschrocken.“ Der Tote ist ein in der Stadt bekannter Obdachloser. „Ich habe unter der Decke seine Schuhe und einen Teil seiner Kleidung gesehen und bin mir sehr sicher, dass er es ist“, sagte ein Augenzeuge.
Er habe dem Mann in der Vergangenheit hin und wieder Kleidung gegeben. Er könne sich nicht erklären, was da am Sonntagmorgen geschehen sei. Andere Zeugen berichteten, dass sie einen mit einer Decke verhüllten Leichnam gesehen hätten, bevor die Polizei den Einsatzort mit einem zwei Meter hohen Bauzaun abschirmte.