Glinde . Nach langer Wartezeit findet Projektentwickler Siegfried Reddel Investor und Betreiber für Anlage am Golf Gut. Jetzt kann es losgehen.
Siegfried Reddel hat es geschafft und nach jahrelanger Suche einen Investor für ein Hotel mit Wellness-Anlage der Premium-Klasse am Golf Gut in Glinde gefunden. Der Projektentwickler aus der Lüneburger Heide konnte die Theune Spa Management GmbH mit Sitz in Köln von einem Einstieg überzeugen. Hinter dem Unternehmen stehen die Brüder Markus und Stephan Theune, die hierzulande ein Wellness-Imperium geschaffen haben und im Bereich gehobener Thermen und Saunalandschaften zu den Marktführern zählen.
Sie sind seit mehr als 25 Jahren in der Szene aktiv, bauten ihr Portfolio in regelmäßigen Intervallen aus. Alle paar Jahre kamen neue Objekte hinzu. Inzwischen gehören ihnen sieben große Anlagen: die Claudius-Therme sowie das Neptunbad in Köln, die Bali-Therme im ostwestfälischen Bad Oeynhausen, Gut Sternholz in Hamm, Liquidrom und Vabali Spa in Berlin sowie der jüngste Neubau, das 2017 eröffnete Vabali Spa am Elbsee in Düsseldorf.
Heute soll der Vetrag unterschrieben werden
Glinde am Stadtrand von Hamburg mit seiner guten Verkehrsanbindung passt zur Expansionsstrategie der Theune-Brüder, die ein Engagement im Norden schon seit geraumer Zeit im Blick hatten. Dazu heißt es auf der Firmen-Homepage unter anderem: „Auch in Zukunft will sich die Unternehmensgruppe mit neuen Projekten neuen Herausforderungen widmen und ist stets auf der Suche nach einzigartigen Gebäuden, Grundstücken in traumhafter Lage.“ Die Fläche in Glinde an der Straße In der Trift liegt abseits von Wohnbebauung und ist von viel Grün umgeben.
Bestätigen will Reddel die Namen der Investoren noch nicht. Genauso wie Golfanlagen-Betreiber Jens Lessau, der 36.000 Quadratmeter seines Areals an die Rheinländer verkauft. Erst muss der Grundstücksvertrag unterschrieben werden. Das geschieht am heutigen Donnerstag. Diesen Termin hat Reddel gegenüber dem Abendblatt kommuniziert. Über seine Anwerbung sagt er nur: „Wir kennen uns seit 20 Jahren, sind gute Freunde.“
Vabali Spa Hamburg bereits im Handelsregister
Im Handelsregister beim Amtsgericht Köln haben sich die Theunes bezüglich ihrer Standortwahl aber schon geoutet. Dort gibt es seit Kurzem zwei Einträge, die auf den Namen Vabali Spa Hamburg lauten.
Der Begriff Vabali Spa beinhaltet ein Konzept mit asiatischer Prägung. So ist die Luxus-Anlage in Düsseldorf einem balinesischem Dorf nachempfunden. Es wurde reichlich Teakholz verarbeitet. Auf dem 20.000 Quadratmeter großen Gelände können Besucher unter anderem zwischen zehn Saunen, zwei Dampfbädern, zwei Pools und zahlreichen Ruheräumen wählen. Nicht zu vergessen der Blick auf den idyllischen Elbsee. Rund 22 Millionen Euro haben die Theunes investiert. Eine-Zwei-Stunden-Karte kostet dort unter der Woche 21,50 Euro und am Sonnabend sowie Sonntag 23,50, das Tagesticket 36,50 beziehungsweise 39,50 Euro.
Konzept unterscheidet sich von ursprünglicher Idee
Das Vabali-Spa-Konzept unterscheidet sich wesentlich von jenem Reddels. Er hatte Pläne präsentiert mit einem Gebäudekomplex, der in einem mediterranen und arabisch-indischen Stil gehalten ist. Das Investitionsvolumen bezifferte der Selbstständige auf rund 60 Millionen Euro.
Klar ist, dass die Theune-Brüder nicht nur als Investor fungieren, sondern zugleich Betreiber sind. Zuletzt hatten Reddel und seine Frau Verena, die eng in das Projekt eingebunden ist, ihre Mitgliedschaft in einer Betreibergesellschaft als wahrscheinlich genannt. Ist diese Konstellation einer Partnerschaft auf Augenhöhe realistisch? „Ich begleite das Projekt. In welcher Form wir zusammenarbeiten, ist nicht entschieden“, so Siegfried Reddel.
Politik änderte im Dezember 2015 den Bebauungsplan
Es gibt zwei weitere Varianten: Die Theune-Brüder könnten den Wellness-Experten, der bereits im Alter von 26 Jahren die Geschicke der Taunus-Therme in Bad Homburg übernahm und später das Mediterana in Bergisch Gladbach zu einer der führenden Anlagen in Deutschland machte, als Geschäftsführer einstellen. Oder die Reddels kassieren eine Vermittlungsgebühr und steigen aus.
Auf dem Areal in Glinde existierte seit November 2011 ein Bebauungsplan für ein Hotel. Allerdings reichte das Baufenster für Reddels Vorhaben nicht aus. Golfanlagen-Betreiber Lessau überzeugte die Politik von einer Änderung des B-Plans. Im Dezember 2015 stimmte die Stadtvertretung zu. Seitdem hatte Reddel Gespräche mit mehreren Investoren. Ende 2016 scheiterte ein Deal auf der Zielgeraden. Jetzt geht es weiter.