Lütjensee. 33-jähriger Ahrensburger auf SPD-Kreisparteitag in Lütjensee gewählt. Er erhält fünf Stimmen mehr als Gerd Prüfer aus Reinbek.
Ein Selbstgänger war das nicht: Der Landtagsabgeordnete Tobias von Pein (33) aus Ahrensburg ist Stormarns neuer SPD-Chef. Bei der Wahl um die Vorstandsspitze auf dem Kreisparteitag in Lütjensee erhielt er 36 Stimmen und damit fünf mehr als Gerd Prüfer aus Reinbek. Der 61 Jahre alte Kreistagsabgeordnete war einziger Gegenkandidat. Tobias von Pein ist Nachfolger von Susanne Danhier. Er war seit 2012 einer ihrer Stellvertreter und zuvor acht Jahre Juso-Chef in Stormarn. Die Bargteheiderin hatte 14 Jahre im Kreisvorstand – erst als stellvertretende Vorsitzende und die vergangenen sechs Jahre als Vorsitzende – gewirkt.
Jetzt wurden Lukas Zeidler (21) aus dem Ortsverein Reinfeld und Marion Meyer (52) aus Barsbüttel als stellvertretende Vorsitzende gewählt. Dem Gremium gehören zudem Delara Burkhardt (25) aus Siek, Mehmet Dalkilinc (32) aus Bargteheide, Loretta Fokuhl (35) aus Rümpel, Torben Hermann (23) aus Bad Oldesloe, Sigrid Kuhlwein (75) aus Ammersbek, Bernd Marzi (55) aus Trittau, Durmis Özen (47) aus Lütjensee, Christoph Schoer (22) aus Heilshoop, Heiko Winckel-Rienhoff (67) aus Westerau und Friedrich-Eugen Bukow (66) aus Rümpel an.
Pein ist seit Juni 2012 Landtagsabgeordneter
Seine Ziele formulierte Tobias von Pein, der seit Juni 2012 Landtagsabgeordneter in Kiel und in der SPD-Fraktion für die Themen Jugendpolitik, Berufliche Bildung und Weiterbildung, Demokratieförderung und Rechtsextremismus verantwortlich ist, so: „Die SPD Stormarn muss die starke Stimme für soziale Gerechtigkeit im Kreis sein.“ Die Politik müsse die Debatte, die Diskussion, den demokratischen Streit wieder mehr fördern. „Nur so werden wir unterschieden und können wichtiges Vertrauen zurückgewinnen.“
Auf dem Kreisparteitag wurde ein Antrag beschlossen, der die Arbeit der Partei in Stormarn reformieren soll. Dabei geht es um die Stärkung der Ortsvereine sowie eine bessere Vernetzung innerhalb und außerhalb der SPD mit anderen Organisationen wie zum Beispiel Gewerkschaften. Außerdem fordert die Partei EU-Kommission und EU-Parlament auf, einen Konvent einzuberufen, der im Dialog mit den Bürgern aller EU-Länder ein Grundsatzprogramm für die Europäische Union erarbeiten soll.
Juso-Bundesvorsitzender zu Gast in Lütjensee
Zu den rund 100 Delegierten und Gästen in Lütjensee zählte auch der Juso-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert. Er sprach über den Prozess der Parteierneuerung. In seiner Rede verurteilte der 29-Jährige auch den zunehmenden „Rechtsruck in Deutschland und ganz Europa“. Zur Diskussion um den umstrittenen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen fand er klare Worte und forderte dessen Entlassung. In einer Resolution schloss sich die Stormarner SPD an und erwartet von den Spitzenkräften der Partei in Berlin, darauf zu bestehen.