Ahrensburg . Ahrensburger Schüler des Eric-Kandel-Gymnasiums haben das neue Konzept bei Budnikowsky eingeführt. Und so funktioniert der Beutelbaum.

In Deutschland werden etwa fünf Milliarden Plastiktüten pro Jahr verbraucht. Davon werden nur sieben Prozent recycelt oder wiederverwendet. Während der Produktion der Tüten und auch bei der Wiederaufbereitung des Materials werden die Umwelt sowie die Gesundheit von Mensch und Tier belastet. Eine Alternative zum Plastik ist daher besonders wichtig.

Das ist der Grund, weshalb das Geografie-Profil des Eric-Kandel Gymnasiums in Ahrensburg ein neues Konzept entwickelt und vorgestellt hat: Beutel-Bäume. Das Projekt dient dazu, den übermäßigen Verbrauch von Plastik zu reduzieren. Diese Problematik haben die 21 Oberstufenschüler erkannt und eine umweltfreundliche Alternative gefunden. Aber was sind denn nun Beutelbäume? Statt Plastiktüten sollen Stoffbeutel wieder in Mode kommen. Deshalb wollen die Schüler kostenlose Beutel an sogenannten Beutel-Bäumen zu Verfügung stellen. Das Prinzip ist simpel und nachhaltig: Überschüssige Äste werden angemalt, mit Beuteln bestückt, in Töpfe gepflanzt und anschließend in Einkaufsläden platziert. Kunden der teilnehmenden Geschäfte haben somit bei ihrem Einkauf die Möglichkeit, sich kostenlos einen der Beutel zu nehmen und ihn beim nächsten Besuch wiederzubringen oder durch einen neuen Beutel zu ersetzen. Somit muss keine Plastiktüte gekauft werden. Beutelspenden können jederzeit an den Baum gehängt werden.

Auch andere Geschäfte sollen folgen

Die ersten Äste für die Beutel-Bäume bekamen die Schüler durch die jährliche Baumpflege auf dem eigenen Schulhof. Die weiteren Äste stammen aus Baumfällarbeiten. Der erste Probebaum wurde bereits beim Drogeriemarkt Budnikowsky am Rathausplatz in Ahrensburg aufgestellt. Auch andere Geschäfte werden folgen – unter anderem die Drogeriekette dm an der Hamburger Straße, Famila am Kornkamp und das City Center Ahrensburg. Auch Geschäfte in Großhansdorf und Bargteheide sind interessiert.

Budnikowsky-Kundin Anja Witthöft ist dem Projekt gegenüber äußerst positiv eingestimmt. „Ich finde die Idee toll.“ Hätte sie ihren eigenen Beutel nicht mitgenommen, wäre der Beutelbaum eine tolle Alternative, so die 46-Jährige. Die Schüler sind zuversichtlich, dass die Beutelbäume auch an den weiteren Standorten gut aufgenommen werden, da sie ausführliche Standortanalysen durchgeführt haben.

Vielleicht gibt es irgendwann nur noch Beutelbäume

Die jungen Ahrensburger sind überzeugt, dass sie mit ihrem Projekt einen sehr wichtigen Beitrag zum nachhaltigem Leben in Ahrensburg geleistet haben. Die stellvertretene Budnikowsky-Filialleiterin Anita Winterlich-Zivkovic unterstützt die Idee ebenfalls und betont, dass Nachhaltigkeit und Umwelt wichtige Themen sind. Die 35-Jährige hofft: „Vielleicht wird es irgendwann gar keine Plastiktüten in unserem Geschäft mehr geben, sondern nur noch Beutelbäume.“