Reinbek. Stadt prüft, wie über Verkehr klagende Anwohner besänftigt werden können. Abfallwirtschaft hat die Anlage gerade erst modernisiert.
Womöglich gibt es in der Standortfrage zum Reinbeker Recyclinghof eine Lösung, mit der alle Seiten gut leben können: die Stadt als Vermieter des Grundstücks, der Betreiber Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) und die Anwohner der Glinder Straße im Stadtteil Schönningstedt, an deren Häusern Kunden des Entsorgungsunternehmens vorbeifahren müssen.
Diese stehen an Sonnabenden mit ihren Autos teilweise Schlange und blockieren die Einfahrten. Das stinkt den Anliegern gewaltig. In Absprache mit der AWSH prüft die Verwaltung gerade eine alternative Streckenführung von der Sachsenwaldstraße zum Recyclinghof abseits der Wohngebäude. Eine direkte Zufahrt wurde bereits untersucht. Diese Variante hält das Land Schleswig-Holstein nicht für umsetzbar.
Öffentliche Straße als Verbindungsstück
Die neue Idee sieht so aus: Es wird eine öffentliche Straße als Verbindungsstück westlich des Geländes geschaffen. Eine Voraussetzung wäre, dass ein Landwirt seinen Acker verkauft. Diese Gedankenspiele bestätigte AWSH-Geschäftsführer Dennis Kissel dem Abendblatt. Das kommunale Unternehmen hatte schon mehrfach einen Umzug ins Auge gefasst, die Suche nach einem Grundstück war aber erfolglos.
Der Plan, mehr als zwei Millionen Euro in einen neuen Recyclinghof am jetzigen Standort zu investieren, wurde unabhängig von der Verkehrsproblematik nicht umgesetzt, weil die Stadt schon unter dem früheren Bürgermeister Axel Bärendorf keinen dauerhaften Verbleib garantieren wollte. „Wir haben bereits vor Jahren ein Kaufangebot gemacht“, sagt Kissel.
Vor Kurzem hat die AWSH die Anlage für rund 110.000 Euro modernisiert. Reinbeks Politiker warten jetzt auf das Ergebnis der neuesten Prüfung, bevor sie zu dem Thema in den Gremien Beschlüsse fassen.