Bad Oldesloe. Zum 20-jährigen Bestehen zeigt der Ambulante Hospizdienst „DaSein“ das Stück „Die Brüder Löwenherz“ im Oldesloer KuB.

Der neunjährige Karl liegt im Sterben. Sein großer Bruder Jonathan tröstet ihn mit der Aussicht, dass sie sich eines Tages in Nangijala wiedersehen. Doch dann stirbt er zuerst. Karl folgt ihm bald darauf. Astrid Lindgrens Geschichte über „Die Brüder Löwenherz“ steht für die Ängste und Hoffnungen, mit denen sich der Ambulante Hospizdienst „DaSein“ aus Bad Oldesloe seit 20 Jahren auseinandersetzt. Zur runden Geburtstagsfeier des Vereins wird das Erzähl- und Figurentheater im Kultur- und Bildungszentrum (KuB) aufgeführt.

„Es ist eine schöne und berührende Geschichte über Angst und Hoffnung, Tod und Trauer“, sagt Angelika Reichel, die den Hospizdienst in Bad Oldesloe vor 20 Jahren mitgegründet hat. Sie sei nicht nur etwas für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Denn die Frage, was nach dem Tod kommt, bewegt Menschen jeden Alters. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes sehen sich damit stetig konfrontiert. Eine Antwort haben auch sie nicht. Doch es hilft, darüber zu sprechen.

Das hat Angelika Reichel vor 20 Jahren dazu veranlasst, den Hospizverein in Bad Oldesloe zu gründen. „Tod und Trauer war schon während meiner Arbeit beim Roten Kreuz immer wieder Thema“, sagt sie. Nach einer Podiumsdiskussion habe sie sich entschlossen, einen Teil ihrer Freizeit der Arbeit mit sterbenden Menschen zu widmen. Der Verein startete mit 23 Mitgliedern. Mittlerweile gibt es drei hauptamtliche Stellen, 110 Unterstützer, davon 33 ausgebildete Sterbebegleiter. „Es ist kräftezehrend, aber es gibt einem auch sehr viel“, sagt Regina Techen, die vor sieben Jahren die mehrmonatige Ausbildung machte und seitdem todkranken Menschen Ängste nimmt und Angehörige in ihrer Trauer begleitet. Denn auch das ist ein wesentlicher Teil der Arbeit, die der Verein leistet.

Wer mitfeiern möchte, sollte sich zeitnah anmelden

Es geht darum, den Tod in die Gesellschaft zu bringen. „Viele Menschen haben ein Problem damit, darüber zu sprechen, es ist noch immer ein Tabu“, sagt Vereinsvorstandsmitglied Peter Kuhlen. Dabei spiele der Tod auch in jungen Jahren eine Rolle. Das erkannte auch schon Astrid Lindgren und versuchte mit der Geschichte der Brüder Löwenherz, eine Antwort darauf zu geben. Karl und Jonathan sehen sich tatsächlich in Nangijala wieder. Doch auch dort gilt es, Angst zu überwinden. Denn dort wartet auf die beiden eine große Aufgabe, die wirklich den Mut eines Löwen erfordert.

Astrid Lindgrens „Die Brüder Löwenherz“ wird am Donnerstag, 23. August, um 19 Uhr im Kultur- und Bildungszentrum (Beer-Yaakov-Weg 1) von Petra Albersmann vom Erzähl- und Figurentheater aufgeführt. Die Feier zum 20-jährigen Bestehen des Ambulanten Hospizverein Oldesloe und Umgebung beginnt um 18 Uhr mit einem Sektempfang. Der Eintritt ist frei. Der Verein bittet um Anmeldungen unter der Telefonnumer 04531/80 07 50.