Reinbek. Wegen andauernder Trockenheit können eine weggeworfene Zigarettenkippe oder Glasscherben schlimme Folgen haben.
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und Wärme herrscht überall in Schleswig-Holstein akute Brandgefahr. Der Kreisfeuerwehrverband Stormarn warnt davor, Zigarettenstummel achtlos in die Landschaft zu werfen oder Glas liegen zu lassen. „Auch auf Grillen in der Natur sollte zurzeit unbedingt verzichtet werden“, sagt Kreiswehrführer Gerd Riemann zum Abendblatt. „Waldstücke, Böschungen und Felder können sonst schnell Feuer fangen.“
Um bestens auf den Ernstfall vorzubereitet zu sein, arbeiten die örtlichen Feuerwehren und Landwirte Hand in Hand. „Bei solchen Witterungen gibt es Standard-Maßnahmen, die viele Landwirte ergreifen“, sagt der Geschäftsführer des Stormarner Bauernverbandes, Peter Koll. Dazu gehöre etwa das präventive Betanken von Güllewagen mit Wasser, das im Falle eines Brandes dann schnell zur Unglücksstelle transportiert werden kann. „Für die Feuerwehr ist die kurzfristige Wasserversorgung in der Natur ein großes Problem“, sagt Koll. „Die Tanks der Landwirte fassen auch weitaus mehr als die Feuerwehrwagen.“
Im Nachbarkreis Herzogtum Lauenburg brannten bereits viele Felder
Der Kreisfeuerwehrverband ist für derlei Hilfe dankbar. „Die Stormarner Landwirte zeigen sich immer hochgradig kooperativ“, sagt Kreiswehrführer Riemann. Auch aus dem Interesse heraus, die eigene Ernte zu schützen – während der Erntezeit ist die Gefahr eines Feldbrandes zusätzlich erhöht. „Ein einziger Stein in einem Fahrzeug kann Funken und somit Brände auslösen“, sagt Koll. Außerdem sorge die Hitze für eine höhere Staubentwicklung. „Der setzt sich in den Maschinen ab und fängt dort leicht Feuer.“
So geschehen am Dienstagabend auf einem Feld bei Reinbek. Dort entstanden mehrere Glutherde an einem Mähdrescher, die von der Freiwilligen Feuerwehr Ohe gelöscht wurden. Eine Ausbreiten des Feuers konnte auch verhindert werden, weil der Landwirt sehr aufmerksam war. „Genau das ist zurzeit auch erforderlich“, sagt Peter Koll.
Weniger Glück hatten in den vergangenen Tagen Landwirte im Kreis Herzogtum Lauenburg – dort ist es vielerorts zu großen Feldbränden gekommen. Innerhalb Stormarns gab es solche bisher nicht. Auch zu Waldbränden ist es noch nicht gekommen. „Wir haben nur sehr wenig Waldfläche in Stormarn“, sagt Riemann. Bei den größeren Forsten handele es sich um Laubmischwälder. „Dort ist die Brandgefahr deutlich geringer als zum Beispiel in Nadelforsten.“ Trotzdem bitten sowohl der Kreisfeuerwehr- als auch der Bauernverband die Bevölkerung um Vorsicht.