Bargteheide. Kriminalität und Vandalismus nehmen laut CDU immer mehr zu. Deswegen gibt es einen Antrag zur Gründung eines kriminalpräventiven Rates.
„Drogenmissbrauch, Kriminalität und Vandalismus haben in Bargteheide in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen“, sagt Mathias Steinbuck, Fraktionsvorsitzender der CDU. „Die Arbeit der Streetworker reicht nicht aus, um der Problematik zu begegnen. Für uns Kommunalpolitiker ist der direkte Austausch mit der Polizei wichtig.“ So begründet Steinbuck einen Antrag seiner Fraktion zur Gründung eines kriminalpräventiven Rates, der sich vorrangig mit den Ausschreitungen jugendlicher Randalierer in jüngerer Vergangenheit befassen soll.
Über den Vorstoß der CDU-Fraktion werden die Mitglieder des Haupt- und Sozialausschusses am heutigen Mittwoch beraten. Dabei könnte der seit Jahren bestehende Rat in Ahrensburg als Modell dienen. Zum Hintergrund: Eingeschlagene Fensterscheiben, zerbrochene Flaschen und säckeweise Müll beschäftigen Bürger und Verwaltung Bargteheides seit geraumer Zeit. Vor allem im Bereich des Schulzentrums war es 2017 wiederholt zu Ausschreitungen gekommen. Das führte sogar zu Großeinsätzen der Polizei, die sich Verstärkung aus anderen Kommunen holen musste.
Zwar folgte ein Austausch zwischen Verwaltung, Polizei und dem Jugendarbeitsteam. Doch Kommunalpolitiker waren nicht beteiligt. Steinbucks Kritik: Vor vier Jahren gab es noch einen runden Tisch zum Thema Drogenmissbrauch. Zuletzt seien die Stadtvertreter aber nicht informiert worden.
Polizei verzeichnet Anstieg von Straftaten in der Stadt
„Mittel freigeben und die Weichen stellen für Maßnahmen wie Videoüberwachung auf dem Schulgelände muss die Politik“, sagt Steinbuck. „Es sollte allen klar sein, dass es so nicht weitergehen kann.“ Das belegen auch die aktuellen Zahlen. Laut jüngster Kriminalstatistik werden in Bargteheide die meisten Straftaten je Einwohner verübt. Damit hat die 16.500-Einwohner-Stadt in der Häufigkeit von Taten nun Bad Oldesloe überholt. Die Zahl der Straftaten stieg von 1124 auf 1370, während andere Städte wie Ahrensburg oder Glinde nur einen geringen Zuwachs verzeichneten. In Reinbek sank die Gesamtkriminalität im gleichen Zeitraum sogar um knapp 13 Prozent.
Um das Problem in Bargteheide zu lösen, könnte der präventive Rat Akteure wie das Jugendarbeitsteam, die Schulen und Beratungsstellen einbeziehen. Die CDU hofft, künftig zeitnah über Vorkommnisse und Hintergründe informiert zu werden. Ähnlich sieht das Format in Ahrensburg aus. Der so genannte „Polizeibeirat“ tagt dort einmal im Jahr. Ob er bisher etwas bewirken konnte? „Das ist schlecht messbar“, sagt Imke Bär, Pressesprecherin der Stadt.
Sitzung des Haupt- und Sozialausschusses, Mittwoch, 27. Juni, 18.30 Uhr, Ratssaal,
Rathausstraße 24-26.