Reinfeld. Es geht wieder los: Mit der Rekord-Teilnehmerzahl von 280 Kindern geht die elfte Veranstaltung dieser Art am 8. Juli an den Start.
Es gibt eine Bürgermeisterwahl, ein Parlament, eine eigene Währung, Berufe und Freizeitangebote: In der Kinderstadt „Stormini“ lernen deren maximal 13 Jahre alten Bewohner, wie eine demokratische Gesellschaft funktioniert. Die elfte Ausgabe des vom Kreisjugendring Stormarn (KjR) organisierten Planspiels ist das erste Mal in Reinfeld zu Gast – auf Initiative des dortigen Kinder- und Jugendbeirats.
Kreispräsident erhofft weitere Förderung des Planspiels
Ich habe schon als Kind mitgemacht und mich gefragt, warum Stormini nie nach Reinfeld kommt“, sagt Beiratsmitglied Hannah Löchel (15). Sie habe sich dann mit anderen Jugendlichen dafür stark gemacht, dass die Kinderstadt auch in ihrem Heimatort Station macht. Mit Erfolg: Das Planspiel startet am 8. Juli auf dem Gelände des Schulzentrums. Und die Kinderstadt wird größer als je zuvor. 280 Kinder – 30 mehr als im vergangenen Jahr – werden die Zelte auf dem Schulgelände beziehen. Darüber freut sich auch der Reinfelder Bürgermeister Heiko Gerstmann. Er sagt: „Als ich 2014 anfing, habe ich mich schon etwas dafür geschämt, dass Stormini noch nie bei uns war“, so der Verwaltungschef, der bei Stormini die jungen Bürgermeisterkandidaten auf Wahl und Amt vorbereiten wird.
Wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist die Simulation des Kreislaufs von Arbeit, Geldverkehr und Konsum im Freizeitbereich. „Wir wollen den Kindern zeigen, welche Stärken sie haben“, sagt der im KjR-Team für Kommunikation und pädagogische Begleitung zuständige Christian Wenzel. Für das Finanzsystem hat der KjR eine neue Währung entwickelt.Die „Stormark“ bekommen die Kinder für ihre Arbeit in einem der Jobs. Einer der Arbeitgeber ist Roland Lüders von der Innung Heizung-Sanitär-Klima, der mit den jungen Arbeitnehmern im Klempnerzelt Kerzenständer löten wird: „Wer hier mit dem Handwerk in Berührung kommt, wird sich später vielleicht einmal beruflich in diese Richtung orientieren.“
Kinder können auf diese Weise Demokratie erleben
Stormini wird seit Jahren finanziell von der Bürger-Stiftung Stormarn, der Sparkassen Stiftung und dem Kreis unterstützt. „Es ist wichtig, dass Kinder die Demokratie auf diese Weise erleben können. Ich hoffe, dass das auch der neu gewählte Kreistag so sehen wird“, sagt Kreispräsident Hans-Werner Harmuth. Davon hänge ab, ob Stormini auch künftig finanziell gefördert wird.