Siek. Studentin Delara Burkhardt kandidiert für SPD-Spitzenplatz im Norden. Sie bewarb sich als Erste für die Nachfolge von Ulrike Rodust.
Die 25 Jahre alte Delara Burkhardt aus Siek will für die SPD ins Europaparlament. Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Jusos kandidiert für den Spitzenplatz in Schleswig-Holstein. „Ich möchte die Liste anführen“, sagt die Stormarnerin, die an der Universität Hamburg Sozialökonomie im Master studiert. Die aktuelle sozialdemokratische Abgeordnete aus dem Norden, Ulrike Rodust (69) aus Holzdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde), tritt zur Wahl im Mai 2019 nicht noch einmal an. Sie war 2008 als Nachrückerin für den mit 59 Jahren gestorbenen Reinfelder Willi Piecyk ins EU-Parlament gekommen und wurde zweimal wiedergewählt.
Delara Burkhardt, die neben dem Studium in einer Hamburger Kommunikationsagentur arbeitet, hat sich als Erstes öffentlich um die Nachfolge beworben. Sie hat den Landesvorstand, die Kreisverbände und die Jusos informiert, ihre Kandidatur über Facebook und Twitter verbreitet. „Es werden sicher weitere Bewerber hinzukommen“, sagt sie. Immer wieder fällt der Name des Landesvorsitzenden Ralf Stegner (58).
Burkhardt steht für ein vereintes Europa
Der Landesvorstand hat dazu aufgerufen, sich bis 1. Juli zu bewerben, damit eine Vorstellung in den Kreisen möglich ist. Schleswig-Holsteins Nominierung für die Bundesliste ist für 3. November bei einer Landeswahlkonferenz vorgesehen. Die Rückendeckung der Jusos dürfte Delara Burkhardt sicher sein. Bei der Landeskonferenz am 9./10. Juni in Bad Oldesloe möchte sie offiziell zur Juso-Kandidatin werden.
Sollte die Stormarnerin tatsächlich ins Europaparlament einziehen (derzeit 751 Sitze, darunter 96 für Deutschland), wäre sie eine der jüngsten Abgeordneten aller Zeiten. Einen ähnlichen Weg ist der designierte schleswig-holsteinische Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) gegangen: Als er im Juni 2009 ins Europaparlament gewählt wurde, war er 26.
„In einer globalisierten, digitalisierten Welt können soziale und wirtschaftliche Schieflagen nur global gelöst werden“, sagt Delara Burkhardt. „Nationale Lösungen gibt es nicht.“ Wichtig sei ein vereintes, solidarisches Europa.