Trittau . Der Hamburger Maler Henrik Hold verknüpft in seiner Ausstellung in Trittauer Figürliches mit abstrakten Formen und Mustern.

„Matrix“ lautet der Titel der neuen Ausstellung in der Galerie in der Wassermühle Trittau, die Werke des Hamburger Künstlers Henrik Hold zeigt. Die Vernissage am heutigen Sonnabend, 26. Mai, beginnt um 16 Uhr, die Kunstschau ist bis Sonntag, 8. Juli, geöffnet.

Die ausgestellten Ölgemälde erstrecken sich über eine Schaffensperiode, die die Jahre 2013 bis 2018 umfasst. Die Werkreihe stellt anschaulich Brüche und Arbeitsphasen des Künstlers dar, der sich vor der Malerei mit Zeichnungen und Fotografie befasst hat. Die Hochschule für bildende Künste Hamburg, an der er 2001 sein Studium abschloss, sei zu diesem Zeitpunkt eine eher Malerei-feindliche Schule gewesen, berichtet Hold freimütig. So habe er sich der Malerei erst später zugewandt, sie dann aber als ideale Ausdrucksform für sich entdeckt.

Gegenständliche Motive wie Stilleben und Interieurs

Wie sehr die zeichnerische Prägung seine heutigen Werke beeinflusst, wird beim Gang durch die Ausstellungsräume schnell offenbar. Die Bilder zeigen Stillleben und Interieurs, die teilweise mit Mustern und grafischen Strukturen überzogen oder verflochten sind. In letzter Konsequenz werden Formen überlagert und sind dadurch in Auflösung begriffen.

Licht und Schatten spielen eine herausgehobene Rolle in den Kompositionen, die eine ganz eigene Stimmung atmen – geeignet, Betrachter in den Bann der vielschichtigen Bild- und Formensprache zu ziehen. Durch die so entstandenen Ebenen eröffnen sich verschiedene Perspektiven und Zugänge, die nur in ihrer Summe das jeweilige Werk in seiner Gänze erfassen lassen.

Strukturen werden zerlegt und neu zusammengesetzt

„2013 habe ich angefangen, mit Ellipsenmustern zu experimentieren“, erzählt Hold. Zuvor hatte er bereits erste Versuche mit Mustern und Spiegelungen angestellt. Als er 2015 Gegenständlichkeit und Muster zusammenbrachte und in Beziehung setzte, entstand dadurch ein Spannungsbogen mit Wow-Effekt in atmosphärischer und assoziativer Dichte. Auf dem kleinsten und neuestem Bild hat Hold ein Musterelement einzeln herausgearbeitet. Grundstrukturen wie diese zerlegt er in seinen Arbeiten, setzt sie neu zusammen, misst ihnen größeres Gewicht zu oder lässt sie zurücktreten.

In seiner Malerei arbeite er viel mit Fotovorlagen, erläutert Hold. Davon ausgenommen sind seine Selbstporträts. Zwei davon zeigt die Schau. Aus einem blickt der Künstler dem Betrachter mit intensiv fokussiertem Blick entgegen. Die kunstfertig gearbeiteten Werke sind aus mehreren fast identischen Selbstbildnissen entstanden, die Hold nach ihrer Fertigstellung in Streifen geschnitten und physisch miteinander verwoben hat. Der Lohn des Aufwands: ein ungleich größerer Effekt künstlerischer Durchdringung und Aussagekraft.

Die Ausstellung wird zudem durch eine Videoinstallation komplettiert. Diese ist auch in die Performance eingebunden, die Henrik Hold zur Eröffnung zeigen wird.

Ausstellung „Matrix“ Vernissage Sa 26.5., 16 Uhr; Schau bis So 8.7, jeweils Sa/So 11–17 Uhr; Künstlergespräch So 24.6., 15 Uhr; Stormarner Kinderatelier zur Ausstellung Sa 16.6., Anmeldungen dazu unter Tel. 04102/70 78 10 15 oder E-Mail an info@stormarner-kinderatelier.de; Galerie in der Wassermühle, Am Mühlenteich 3, frei