Bad Oldesloe. Mitwirkung gefragt: Eine Kombination aus historischen Kostümen, Fakten und ein Kriminalfall machen das alte Oldesloe erlebbar.
Wie wäre es mit einer Zeitreise ins Bad Oldesloe des späten 18. Jahrhunderts, um dort einen Mordfall zu lösen? Die Zeit vor dem großen Stadtbrand 1798 wieder aufleben zu lassen, ist das Anliegen von vier historischen Krimi-Stadtführungen des Vereins Bad Oldesloe macht Theater, die am Sonnabend und Sonntag, 26. und 27. Mai, angeboten werden.
„Der Tod in der Trave“ lautete der Titel, in dem bereits anklingt, dass die geschichtlichen Fakten unterhaltsam und spannend verpackt präsentiert werden und auch Hobby-Ermittler und Krimifans dabei auf ihre Kosten kommen dürften. Autorin Antonia Fehrenbach hat das Skript für das Stück geschrieben. Darin spielt die Trave eine tragende Rolle – als Lebensader, Wirtschaftsgewässer und für die Entwicklung der Gemeinde. Die Menschen lebten an und von dem Fluss. „Die Berufsstände, die vorkommen, waren zu der Zeit alle tatsächlich vorhanden“, erläutert die Autorin. Etwa 25 Schauspieler wirken bei dem Ereignis mit. Die Kostüme der auftretenden Lohgerber, Bäcker, Zöllner, Mägde und Müller orientieren sich an historischen Vorlagen.
Der Bürgermeister tritt als Ermittler auf den Plan
Für die Führung wird Darsteller Hans-Peter Engel in die Rolle des Stadtdieners Carl Eduard Steinfeld schlüpfen. Er hat den Auftrag vom Bürgermeister erhalten, den Gästen, sprich Teilnehmern, die Stadt zu zeigen. Damit sind die Besucher schon mittendrin im Geschehen, denn sie bekommen bei dem Spaziergang unmittelbar Einblick in das Leben der Einwohner. Auch die immer wieder aufkeimenden Konflikte zwischen den Berufsgruppen können ihnen nicht lange verborgen bleiben. Oft entzündet sich der Streit am Aufstauen des Flusses, vor allem das Verhalten des Kornmüllers in dieser Sache missfällt allen anderen. „Die Kornmühle und ihr Müller hatten besondere Rechte, da sie nicht der Stadt, sondern dem Amt Trittau unterstanden“, erzählt Fehrenbach, die viel Recherche zu dem Thema betrieben hat.
Als dann noch eine Leiche im Wasser entdeckt wird, will der Bürgermeister herausfinden, was geschehen ist. Ihm oblag früher die Polizeigewalt. Auch die Kombinationsgabe der Teilnehmer ist gefragt, denn sie werden unmittelbar in die Ermittlungen einbezogen. „Den Bürgermeister im Stück hat es tatsächlich gegeben“, sagt die Autorin. Der Ansatz, Geschichte emotional erlebbar zu machen, dürfte bei diesem Konzept gelungen sein. Wer sich Karten sichern möchte, sollte sich beeilen: Die Teilnehmerzahl ist pro Führung auf 25 Personen begrenzt.
Krimi-Stadtführung Sa 26.5., 16.30/19 Uhr, Treff Kirchberg; So 27.5., 14/17 Uhr, Treff Hude; Karte 12 Euro, Vvk.: Führmann Hair + Beauty, Hindenburgstraße 43, Buchhandlung Willfang, Hude 5, Stadtinfo im KuB, Beer-Yaakov-Weg 1