Ahrensburg. Sozialdemokraten verlieren fast sieben Prozentpunkte. Freude gab es dafür bei der Wahlparty der Grünen. Bestes Ergebnis erzielt die CDU.

Die Grünen sind die Wahlgewinner in Ahrensburg. Mit 21,6 Prozent der Stimmen holt die Partei bei der Kommunalwahl ihr bisher bestes Ergebnis in der Schlossstadt und wird damit zweistärkste Kraft hinter der CDU (31,5 Prozent). In der neuen Stadtverordnetenversammlung werden die Grünen mit neun Sitzen (bisher sechs) vertreten sein. „Wir sind alle maßlos glücklich“, sagt Susanna Hansen auf der Wahlparty im Restaurant Nero. Die Spitzenkandidatin hat gleich doppelt Grund zum Feiern: Sie holt im Wahlkreis 9 (Haus der Natur und Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule) das Direktmandat. 2013 war das bereits ihrem Mann Jörg Hansen gelungen. „Sehr geil. Ich freue mich“, sagt Susanna Hansen, die bisher nicht in der Stadtverordnetenversammlung saß.

Ausgelassene Stimmung herrscht auch bei den Linken, die den Wahlabend zunächst im Foyer des Ahrensburger Rathauses verfolgen. „Wir sind unglaublich aufgeregt“, sagt Spitzenkandidatin Nicole Johannsen. Doch schon nach der Auszählung der ersten Wahlbezirke zeichnet sich ab, dass es die Linken erstmals ins Ahrensburger Stadtparlament schaffen werden. Sie holen auf Anhieb 6,6 Prozent. „Das ist grandios“, sagt Ali Haydar Mercan, der als einer von drei Linken künftig in der Stadtverordnetenversammlung sitzen wird. „Davon haben wir geträumt, ja, aber wir hätten das niemals gedacht.“

CDU freut sich auf Zusammenarbeit mit den Grünen

Zufriedene Gesichter auch auf der Wahlparty der CDU im Restaurant Strehl. Die Partei verliert zwar im Vergleich zu 2013 drei Prozentpunkte, bleibt mit 31,5 Prozent aber deutlich die stärkste Kraft in Ahrensburg. Zudem holen die Christdemokraten 13 der 16 Direktmandate. „Angesichts dieses Erfolges können wir die Verluste verschmerzen“, sagt der Fraktionsvorsitzende Detlef Levenhagen. „Unser Ziel war es, stärkste Kraft zu werden. Das haben wir geschafft.“ Zudem freut sich die CDU auf die Zusammenarbeit mit den Grünen. „Wir haben gute Beziehungen zu der Partei“, sagt der Ortsverbandsvorsitzende Maik Neubacher. „Zusammen können wir jetzt gute Entscheidungen für Ahrensburg treffen.“

Die beiden Parteien kommen gemeinsam auf 22 Sitze – das reicht, um Entscheidungen zu treffen. Mit 40 Sitzen (zuletzt: 31) wird die neue Stadtverordnetenversammlung allerdings so groß wie nie zuvor sein. Der Grund sind die vielen gewonnenen Direktmandate der CDU, die zu einer Reihe von Ausgleichsmandaten führen.

Proschke: „Das Ergebnis ist nicht schön“

„Es wird künftig schwieriger, Mehrheiten zu finden“, sagt Wolfgang Schäfer (FDP). Dennoch sind die Liberalen mit ihrem Ergebnis zufrieden, feiern ausgelassen in kleiner sechsköpfiger Runde im Restaurant Strehl. Denn die Partei legt um 2,1 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent zu und hat künftig drei Sitze im Parlament (bisher: zwei).

Enttäuschte Stimmung bei der SPD um Spitzenkandidat Jochen Proske (r.). Die Partei verliert fast sieben Prozent und stürzt auf 21,0 Prozent
Enttäuschte Stimmung bei der SPD um Spitzenkandidat Jochen Proske (r.). Die Partei verliert fast sieben Prozent und stürzt auf 21,0 Prozent © HA | Janina Dietrich

Enttäuschung dagegen bei der SPD. Die Partei verliert fast sieben Prozentpunkte, stürzt auf 21 Prozent ab. Sie ist damit nur noch drittstärkste Kraft. „Das Ergebnis ist nicht schön“, sagt Spitzenkandidat Jochen Proske sichtlich geknickt. „Ich habe dafür spontan keine Erklärung.“ Für ihn sei die Wahl auch „eine persönliche Enttäuschung“. Denn er verliert in Wahlkreis 1 (Grundschule Am Hagen), den er 2013 noch gewonnen hatte, deutlich gegen CDU-Kandidat Eckehard Knoll.

Enttäuschte Gesichter auch bei der Wählergemeinschaft WAB. „Unsere Hoffnung waren 12 bis 15 Prozent“, sagt Spitzenkandidat Peter Egan. Stattdessen verliert die WAB 1,3 Prozentpunkte und kommt auf 10,7 Prozent.

Ergebnisse Ahrensburg 2018 (2013)

CDU: 31,5 (34,5)
Grüne: 21,6 (19,3)
SPD: 21,0 (27,8)
WAB: 10,7 (12,0)
FDP: 8,5 (6,4)
Linke: 6,6 (-)