Jersbek. Silke Koschyk entwirft und produziert handgefertigte Pralinen aus feinsten Zutaten. DIe Nachfrage steigt, jetzt will sie expandieren.
Schokolade macht bekanntlich glücklich, und die handgefertigten Pralinen von Silke Koschyk aus Jersbek eignen sich perfekt als Glücksbringer. Mit ihren sorgfältig ausgewählten Zutaten sorgen sie Stück für Stück für intensive Geschmackserlebnisse – und das ganz ohne künstliche Aromen, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder zusätzlichen Zucker.
In der Jersbeker Pralinenküche warten große Säcke mit belgischen Schokoladenlinsen aus nachhaltigem Anbau darauf, zu Pralinen, Herzen, Katzen, Hunden oder Hufeisen gegossen zu werden. Auch die Ganache, der Pralineninhalt, besteht aus Butter, Sahne und Schokolade in bester belgischer Qualität. Die Alkoholika und die selbst gekochten Fruchtcremes für die jeweiligen Geschmacksrichtungen sind aus heimischem oder biologischem Anbau. Verziert werden die Köstlichkeiten mit weißer Schokoladenschrift und Zuckerperlen unterschiedlichster Form und Couleur. Mit essbarem Goldpuder verleiht Silke Koschyk den Konturen ihrer handgefertigten Kreationen zum Abschluss einen feinen Schimmer.
Bestseller: 40 Gramm schwerer Schoko-Gugelhupf
Zum Muttertag sind vor allem Herzen begehrt, zur Konformation Tischkärtchen aus Schokolade. Ihr Bestseller ist jedoch der Schoko-Gugelhupf. Die 40 Gramm schwere Köstlichkeit aus Zartbitter- oder Vollmilchschokolade dient auf Torten und Kuchen als Halter für Geburtstagskerzen, ist aber auch solo ein nettes Mitbringsel.
Im Temperierbad auf der Arbeitsfläche hat die geschmolzene weiße Schokolade nun die richtige Temperatur erreicht. Silke Koschyk führt den damit gefüllten Spritzbeutel mit geschickten, schnellen Bewegungen über die bereit stehenden, dunklen Mini-Gugelhupfe. Zum Schluss streut sie noch bunte Zuckerperlen darauf. „Schokolade ist eine Diva, sie braucht immer eine aufmerksame Hand“, sagt die Jersbekerin. „Das Geheimnis beim Arbeiten ist die exakt richtige Temperatur.“ Weiße Schokolade ist bei 29 bis 30 Grad gut zu verarbeiten. Vollmilchschokolade muss mit 31 Grad etwas wärmer sein, Zartbitter braucht noch ein Grad mehr. Das Thermometer ist deshalb ihr wichtigstes Werkzeug.
Schokoladenküche ist 16 Quadratmeter groß
Die Mutter zweier erwachsener Kinder verbringt viele Stunden in ihrer 16 Quadratmeter großen Schokoladenküche. Denn Silke Koschyk isst nicht nur gern Trüffel, auch deren Herstellung macht sie glücklich. Deshalb richtete sich die 56-Jährige vor fünf Jahren im Keller ihres Einfamilienhauses eine kleine Schokoladenmanufaktur ein. Was 2012 mit einem Hobby-Pralinenkursus begann, ist seitdem unter dem Markennamen „SchoKoschyk“ stetig gewachsen. Zur diesjährigen Osterausstellung, die sie mit der befreundeten Nähdesignerin Bettina Laube organisierte, kamen rund 200 Kunden. Danach waren die Regale im Verkaufsraum neben der Pralinenküche erst einmal leer.
Ihre ersten Pralinen verkaufte sie 2012 auf dem Adventsbasar im Bargteheider Jagdschloss Malepartus. „Seitdem ging es aufwärts und der Spaß ist geblieben“, sagt die blonde Jersbekerin. Das handwerkliche Geschick brachte sie als medizinisch-technische Assistentin mit. Heute arbeitet sie längst nicht mehr nach Rezeptvorlagen und hat ihre eigenen Pralinenkreationen entwickelt. Die Rezepte für das zartschmelzende Limettenküsschen, die Champagnerherzen oder die vegane Erdbeer-Balsamico-Praline sind ihr Geheimnis.
Eine Praline kostet 1,10 Euro
Genau wie die Herstellung der Foto-Pralinen. Sie sind bei Hochzeitspaaren begehrt, aber auch bei Firmen oder Vereinen. Die Wählergruppe „Bürger für Jersbek“ hat für den Kommunalwahlkampf Pralinen mit ihrem Logo bestellt, die Haspa Stormarn hat ihre Pralinen am Geburtstag der Barsbütteler Filiale verteilt.
1,10 Euro kostet eine Praline. Die aufwendige Handarbeit rechtfertigt den Preis: Rund vier Stunden benötigt Silke Koschyk um beispielsweise 100 Champagnerherzen zu fertigen. Auch die Erdbeer-Balsamico-Pralinen werden von Hand in Erdbeerformen gegossen, den Balsamico-Essig für die Füllung stellt sie selbst her.
Wunsch nach mehr Geschäfts- und Firmenkunden
Die leckeren Konfitüren, Essige und Sirupe, die Silke Koschyk ebenfalls anbietet, werden ausschließlich aus heimischen oder Bio-Früchten hergestellt. Ihre Produkte sind mittlerweile auch im Dorfcafé in Nienwohld, im Bargteheider Feinkostgeschäft „Ramckes Köstlichkeiten“, beim „Kaffeezauber“ in Reinbek, im „Delischhuus“ in Ahrensburg und im „Simon-Frischemarkt“ in Volksdorf im Sortiment. Das Auftragsbuch ist gut gefüllt, aber sie wünscht sich noch ein paar mehr Geschäfts- und Firmenkunden. Denn um der wachsenden Zahl an Aufträgen gerecht zu werden, möchte die Jersbekerin investieren und sich ein größeres Temperiergerät anschaffen. Statt derzeit drei könnten darin bis zu acht Kilo Schokolade geschmolzen und auf Verarbeitungstemperatur gehalten werden. „Da muss ich aber vorher noch viele Pralinen verkaufen“, sagt sie lächelnd.
Schokoladenfans können auch ein Seminar bei Silke Koschyk buchen und dürfen dann ihre eigene Tafel Schokolade herstellen. Wer noch eine spezielle Kreation zum Muttertag bestellen möchte, sollte dies bis spätestens 7. Mai tun.
Der Verkaufsraum SchoKoschyk (Langereihe 27, 22941 Jersbek) öffnet nach Absprache. E-Mail: schokoschyk@gmx.de, Telefon: 0170/150 47 43.
Infos: Glückshormono
Bei den Azteken in Mexiko war Kakao als berauschendes Mittel noch Männern vorbehalten, bis ins 19. Jahrhundert wurde er in Apotheken als Stärkungsmittel und Aphrodisiakum verkauft. Heute macht die daraus hergestellte Schokolade vor allem dann Freude, wenn man sie in Maßen und Stück für Stück genießt. Das warme, schmelzende Gefühl im Mund lenkt von Stress und Sorgen ab. Und das in der Schokolade enthaltene Tryptophan ist eine Aminosäure, aus der unser Körper das Glückshormon Serotonin erzeugt. Dieser Botenstoff steuert unter anderem den Schlafrhythmus, unsere Stimmung, den Sexualtrieb und die Temperatur unseres Körpers.