Bad Oldesloe. In der heißen Phase des Kommunalwahlkampfs stellt der Kreisvorstand Forderungen an Stormarner Parteien. Podiumsdiskussion in Oldesloe.

Mit einem Forderungskatalog bringt sich jetzt auch der Stormarner Kreisvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in die beginnende heiße Phase des Kommunalwahlkampfes ein. Am 6. Mai bestimmen Stormarner politische Vertreter für ihre Gemeinden und den Kreis. Das fünfseitige Papier haben Vertreter der acht Gewerkschaften verabschiedet, die unter dem Dach des DGB versammelt sind. Stormarns DGB-Vorsitzender Heiko Winckel-Rienhoff stellte es jetzt in Bad Oldesloe vor.

Mit den Forderungen will der Lobbyverband auf die dringlichsten Probleme der Arbeitnehmer in Stormarn reagieren. „Denn dem Kreis geht es zwar wirtschaftlich sehr gut, das gilt aber nicht für jeden Stormarner“, sagt Winckel-Rienhoff. So sei die Arbeitslosenquote im Kreis auf einem Tiefstand, die Zahl von Armut Betroffener im Kreis aber nicht niedriger geworden. Viele Arbeitnehmer würden außerdem prekär beschäftigt, etwa in Teilzeit oder befristet arbeiten. Dagegen setzen sich die Gewerkschaften für die Schaffung von tarifgebunden und unbefristeten Arbeitsverträgen ein.

Kriterienkatalog für Firmen, die sich im Kreis ansiedeln

Richten könnte es laut DGB etwa ein Kriterienkatalog für Firmen, die sich in Stormarn neu ansiedeln. Mit einem solchen könnte der Kreis zum Beispiel als Aufsichtsratsmitglied die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft (WAS) in die Verantwortung nehmen, potenzielle Firmen genauer in dieser Hinsicht unter die Lupe zu nehmen.

„Wir haben bereits Gespräche mit der WAS geführt“, sagt Winckel-Rienhoff. Die Gewerkschafter appellieren zudem an die Politiker, von ihrer Möglichkeit Gebrauch zu machen, die Vergabe öffentlicher Aufträge an die Einhaltung von Tarifverträgen zu knüpfen. „Wir wollen Politiker auf die Handlungsmöglichkeiten vor Ort aufmerksam machen“, sagt Winkel-Rienhoff.

Die Forderungen der Gewerkschaften erstrecken sich aber auch auf die Themen Integration, Gleichstellung, sozialer Wohnungsbau, Armut, Demokratie, Rechtsextremismus sowie Kita und Schule. Ab Montag ist das fünfseitige Papier im Netz einzusehen (www.sh-suedost.dgb.de). Die großen Parteien, die für den Kreistag kandidieren – unter ihnen auch die AfD – haben es bereits im Vorfeld erhalten. Der DGB hat sie zudem zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, um die Forderungen gemeinsam zu diskutieren. Kommen werden die Spitzenkandidaten von CDU, SPD, FDP, den Grünen und der Linken.

Podiumsdiskussion Mo 16.4., 19.00, Bürgerhaus, Bad Oldesloe, Mühlenstraße 22