Trittau. „Engelsbraut“ in Tirttau macht bei der Vox-Fernsehsendung „Zwischen Tüll und Tränen“ mit. Das Abendblatt hat den Dreh begleitet.
Sobald der Hochzeitstermin feststeht, hat vor allem bei Frauen das passende Outfit oberste Priorität: Sie wollen sich einmal im Leben wie eine richtige Prinzessin fühlen. Mit Schleppe, Glitzercorsage und viel Spitze bringt das Modegeschäft „Engelsbraut“ aus Trittau Bräute richtig groß raus. Sie bekommen die Möglichkeit, bei der Vox-Fernsehsendung „Zwischen Tüll und Tränen“ mitzuwirken und ihre Auswahl des Braukleides von der Kamera begleiten zu lassen. Das Abendblatt hat einen Drehtermin exklusiv begleitet.
Als Lina Nabizade in einer Wolke aus Tüll und Glitzer aus der Kabine tritt, muss sich Mutter Sharifa Sayed vor Rührung über die Augen tupfen: Ihre Tochter „sieht so schön aus.“ Und auch Nichte Melina (4) strahlt ihre Tante bewundernd an. Die 26 Jahre alte Braut mit afghanischen Wurzeln hat sich für den Beratungstermin im Modeladen viel vorgenommen. Sie möchte zwei Kleider für ihren großen Tag finden – eines für die Trauung und eines für die anschließende Feier. Vor einem Jahr heiratete Lina bereits nach muslimischer Tradition in Grün, nun soll ein rauschendes Fest im weißen Prinzessinnen-Outfit auf dem Standesamt folgen.
TV-Auftritt ist ein „Ritterschlag“ für Huber
Doch als die angehende Braut auf ein kleines Podest vor dem Spiegel steigt, scheint irgendetwas zu fehlen. Kritisch begutachtet sie den Rückenausschnitt und die vordere Spitze. Ob sogenannte Carmenärmel nicht viel besser passen würden? Zum Glück steht ihr Vanessa Huber, Inhaberin des Brautmodengeschäftes „Engelsbraut“, zur Seite. Denn obwohl einige Varianten bei der Kleiderwahl möglich sind, müssen technische Details beachtet werden. „Irgendwo muss das Kleid schließlich halten“, sagt die 39 Jahre alte Beraterin gut gelaunt. In pinker Hose, gleichfarbigen Ballerinas sowie mit ihrer energischen Art sticht sie zwischen all den Creme- und Weißtönen hervor und scheint trotz des anwesenden Fernsehteams kein bisschen nervös zu sein.
„Eine gute Kamerawirkung“ bescheinigte der Sender Vox bereits nach dem ersten Bewerbungsvideo und schickte eine Zusage – obwohl der Laden zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal eröffnet war. Der Anruf kam auf dem Weg zum Rathaus: „Ich wollte gerade meinen Gewerbeschein einreichen“, sagt Vanessa Huber. „Dass ich tatsächlich genommen wurde, ist ein Ritterschlag für mich.“
180-Grad-Wendung für die gelernte Optikerin
Mit dem Laden in der Poststraße 12, direkt in der Innenstadt gelegen, erfüllte sich sie sich ihren eigenen, langersehnten Traum. Einen Umzug von Süd- nach Norddeutschland nutzte die gelernte Optikerin als Chance, um den Schritt aus der Komfortzone und in die eigene Selbstständigkeit zu wagen und änderte ihr Leben um 180 Grad. Das Geschäft wurde Mitte Januar dieses Jahres eröffnet, inspirieren lässt sie sich von ihrem eigenen Geschmack. „Bei dem Geschäft war es wie bei dem perfekten Brautkleid – ich habe gefühlt, dass es das Richtige ist“, sagt Vanessa Huber. Eine „1a-Lage“ sei bei einem Geschäft für Brautmode weniger wichtig. Es gehe vielmehr um die richtige Auswahl sowie Beratung. Für das passende Angebot würden angehende Bräute sogar durchschnittlich 200 Kilometer auf sich nehmen, um ihr Traumkleid zu finden.
Die Sendung im TV
Genaue Vorstellungen hat auch Lina Nabizade. Sie tritt mittlerweile in ihrem vierten Kleid aus der Kabine – diesmal mit langem Spitzenschleier und Krönchen. Mehr Prinzessin geht einfach nicht. „Das ist der Hammer. Ein absolutes ,Wow-Kleid’“, lautet der begeisterte Kommentar der besten Freundinnen, Anjli Sehgal und Monazah Bashrardoust. Wie sie das Traumkleid von Lina beschreiben würden, möchte die anwesende Drehbuchautorin wissen. „Es muss von allem ganz viel haben und aus der Menge herausstechen“, sagt Monazah. Und Anjli ergänzt: „Wenn es ,ihr’ Kleid ist, wird sie alles daran setzen, es zu bekommen. Egal wie teuer es ist.“
„Die Suche nach dem Brautkleid ist sehr emotional“
Doch obwohl nun auch bei der Braut die Tränen fließen, ist sie sich erneut nicht sicher. „Ohne selbstverliebt klingen zu wollen, fühle ich mich unbeschreiblich schön“, sagt Lina. „Aber irgendetwas fehlt mir bei dem Kleid.“ Vielleicht liegt es daran, dass sie laut Mutter Sharifa ihre Hochzeit seit ihrer Kindheit plane. Vielleicht aber auch daran, dass beide Schwestern ihr bei der Anprobe nicht beratend zur Seite stehen können. Aber auch nach vierstündigem Dreh kann sich die Braut für kein Kleid endgültig entscheiden.
„Für manche ist es schwierig, von ihren ursprünglichen Vorstellungen abzuweichen“, erläutert Brautausstatterin Vanessa Huber die Entscheidungsschwierigkeiten. „Dies ist bei einem Brautkleid eine rein emotionale Sache und braucht Zeit.“
Da sich die Braut nicht festlegen muss, bleibt das Ende der Geschichte zunächst offen. Unvergesslich ist für Lina jedoch bereits jetzt der Dreh mit dem Kamerateam.
Wer sein Traumkleid sucht oder diesen besonderen Tag ebenfalls filmen lassen möchte, kann sich bei Vanessa Huber melden. Telefon: 0152/58910435 oder www.engelsbraut.com