Reinfeld. Das Land hat den Auftrag für den acht Kilometer langen Bauabschnitt vergeben. Elektrolastwagen sollen ab Mitte 2019 fahren.

Der Bau des E-Highways für Lastwagen auf der A 1 zwischen Reinfeld und Lübeck kann beginnen. Das Land hat den Auftrag an ein Baukonsortium unter der Leitung von Siemens vergeben. Allerdings wird die Teststrecke kürzer als bisher geplant. Statt auf zwölf Kilometern werden die Oberleitungen vorerst nur auf einem acht Kilometer langen Abschnitt errichtet.

Der Grund: Für die vom Bundesumweltministerium für das Pilotprojekt veranschlagten 14 Millionen Euro ist nicht mehr Strecke zu bekommen, heißt es aus dem Verkehrsministerium in Kiel. Das habe das Ausschreibungsverfahren ergeben. Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) und Umweltminister Robert Habeck (Grüne) sind aber zuversichtlich, dass die Strecke mittelfristig doch noch auf zwölf Kilometer verlängert werden kann. Das Land befindet sich demnach in Gesprächen mit dem Bund, damit dieser das Geld aufstockt.

Betrieb soll voraussichtlich Mitte 2019 starten

Das Projekt soll zeigen, ob Elektro-Lastwagen alltagstauglich sind. Bundesweit wird es zwei solcher Teststrecken geben, die andere ist auf der A 5 zwischen Darmstadt und dem Frankfurter Flughafen geplant. „Wir müssen nicht nur den Pkw-Verkehr ökologisch machen, sondern auch beim Lkw-Verkehr Alternativen zum Diesel entwickeln“, sagt Habeck. „Ich hoffe, dass der Test gelingt und die Strecke sukzessive immer länger wird.“ Buchholz spricht von einer „höchst innovativen Form des Lastwagen-Antriebs, der den Güterverkehr eines Tages nahezu emissionsfrei machen“ könnte. An welchem Streckenende die Kilometer vorerst eingespart werden, ist aber noch unklar. Fest steht, dass der Betrieb voraussichtlich Mitte 2019 starten soll.

Bis dahin werden zwischen Reinfeld und dem Kreuz Lübeck in beiden Richtungen Oberleitungen über den rechten Fahrstreifen errichtet. Die Spedition Bode wird dann Hybrid-Fahrzeuge, die mit einem Diesel- und einem Elektromotor ausgestattet sind, testen. Ziel ist es, dass sie die 25 Kilometer lange Strecke zwischen dem firmeneigenen Logistikzentrum in Reinfeld und dem Lübecker Hafen ohne den Einsatz der Dieselmotoren zurücklegen. Denn die Oberleitungen versorgen die Lastwagen nicht nur mit Strom, sondern laden die Batterien während der Fahrt auch auf.

Für alle anderen Verkehrsteilnehmer ändert sich durch den Bau nichts. Sie können die rechte Spur der A 1 weiter nutzen, fahren einfach unter den Leitungen hindurch.