Ahrensburg. Christine Prayon und weitere Künstler kommen anlässlich der Reihe „Marstall ungezügelt“ in die Schlossstadt. Ein Überblick.

Sieben Künstler an sieben Abenden – die Ahrensburger Kabarettreihe „Marstall ungezügelt“ geht am Freitag, 2. Februar, in die nächste Runde. In die wievielte genau können Armin Diedrichsen und Volkmar Schiebusch vom Kulturzentrum Marstall nicht auf Anhieb beantworten. Eines ist laut den beiden Männern jedoch sicher: Die Reihe hat sich längst etabliert. „Sie ist ein wichtiges Standbein für uns“, sagt Diedrichsen. „Und ihre überregionale Bekanntheit ist natürlich hilfreich, wenn es darum geht, bekannte Künstler zu engagieren.“

Genau das ist den Marstall-Mitarbeitern auch diesmal wieder gelungen. Von Februar bis November treten renommierte Kabarettisten in der Schlossstadt auf. Den Anfang macht am kommenden Wochenende einer, der für seinen regionalen Humor bekannt ist: „Klappmaul-Komiker“ Werner Momsen. Die Kultfigur aus Norddeutschland wird auf der Bühne von Detlef Wutschik zum Leben erweckt. In seinem Programm „Schaum vor dem Mund“ kritisiert Momsen etwa, dass viele Menschen Glück nur noch aus chinesischen Keksen kennen.

Prayon tritt als „Diplom-Animatöse“ auf

„Passt schon“ heißt die Show von Konrad Beikircher
„Passt schon“ heißt die Show von Konrad Beikircher © HA | tomas rodriguez

Weiter geht das Programm am Montag, 12. März. „Passt schon“ heißt die Show, die der rheinische Kabarettist Konrad Beikircher an diesem Tag im Marstall präsentiert. „Er ist noch nie bei uns aufgetreten und zum ersten Mal überhaupt so weit im Norden live zu erleben“, sagt Volkmar Schiebusch. „Besucher können sich auf sprachlich-philosophisches Kabarett freuen.“

Freuen kann sich auch jeder, der hin und wieder die „Heute-Show“ im ZDF einschaltet. Christine Prayon ist seit 2011 ein Teil der Satiresendung und deren Zuschauern besser bekannt als Birte Schneider. Im Marstall tritt sie am Freitag, 23. März, allerdings unter ihrem echten Namen auf. Denn mit der „Heute-Show“ hat ihr Kabarettprogramm „Die Diplom-Animatöse“ rein gar nichts zu tun. Zwei Stunden lang wird die Schauspielerin mit Humor und Gesang für einen Auftritt sorgen, der in keine Schublade passen soll.

57 Jahre Bühnenerfahrung bringt Henning Venske mit

Im April setzt Henning Venske die Kabarettreihe fort. Der bekannte Satiriker blickt auf 57 Jahre Bühnenerfahrung zurück. Anlässlich seiner Abschiedstour „Summa summarum“ analysiert er ein letztes Mal aktuelle politische Entwicklungen. Und zwar mit einem Scharfsinn, der wohl so manchem Amtsinhaber die Schamesröte ins Gesicht treibt. „Er macht eine altmodische Form des Kabaretts, die ich sehr charmant finde“, sagt Armin Diedrichsen. Musikalisch wird Venske von Frank Grischek begleitet.

Özgür Cebe gibt im September im Marstall „Born in the BRD“
Özgür Cebe gibt im September im Marstall „Born in the BRD“ © Andreas Wosnitza | Andreas Wosnitza

Nach Venskes Auftritt verabschiedet sich „Marstall ungezügelt“ in die Sommerpause. Am Montag, 10. September, kehrt die Reihe zurück. Özgür Cebe stellt sich dann die Frage, ob er vielleicht mitverantwortlich für das Grauen ist, das sich in manchen Teilen Deutschlands ausbreitet. Schließlich ist er – obwohl er akzentfreies deutsch spricht – kein „Biodeutscher“. Und davor fürchte sich der patriotische Europäer ebenso, wie der Veganer vor „Salamisten“. Was genau das alles bedeuten soll, fasst Cebe in seinem Programm „Born in the BRD“ zusammen.

Im November gibt es etwas über die „Dummikratie“

Rund einen Monat später, nämlich am Montag, 15. Oktober, tritt Wolfgang Trepper auf der Bühne des Marstalls auf. „Er ist ein Kabarettist zum Anfassen“, sagt Schiebusch. Und er nehme nie ein Blatt vor den Mund. „Das gefällt nicht jedem.“ Mit welchem Programm der Moderator im Marstall gastieren wird, ist noch unklar.

Im vorletzten Monat des Jahres findet die diesjährige Ausgabe von „Marstall ungezügelt“ ihr Ende. Den Abschluss bildet am Montag, 5. November, der Auftritt von Sebastian Schnoy. Der Hamburger verspricht unter dem Titel „Dummikratie – warum Deppen Idioten wählen“ politisches Kabarett. „Schnoy ist von Haus aus Historiker“, sagt Schiebusch. „Er ist einer, der weiß, wovon er redet.“

„Marstall ungezügelt“ Fr 2.2., Mo 12.3., Fr 23.3., Fr 13.4., Mo 10.9., Mo 10.10., Mo 5.11., Kulturzentrum Marstall, Lübecker Straße 8, Karten zu 18,- bis 22,- im Vvk.: Ahrensburger Buchhandlung Stojan, Hagener Allee 3a, Internet (www.ticketmaster.de)