Barsbüttel. Soll im Gebäude ein Jugendtreff entstehen? Darüber gibt es Streit in der Politik. Außerdem meldet der Sportverein Bedarf an.
Beim angestrebten Bau eines Dorfgemeinschaftshauses im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen gibt es Unstimmigkeiten in der Politik. Im Haushaltsentwurf 2018 stehen für das Projekt, das im kommenden Jahr umgesetzt werden soll, zwei Millionen Euro für Planung sowie Umsetzung bereit. Es könnte jedoch teurer werden, wenn die Gemeindevertretung den Wünschen aller Beteiligten nachkommt.
Im jüngsten Planungsausschuss hatte die Verwaltung eine Vorlage zur Abstimmung vorgelegt, die vorsieht, in dem Gebäude keinen Jugendtreff einzurichten. Dieser soll stattdessen in der ehemaligen Hausmeisterwohnung der örtlichen Feuerwehr unterkommen, die zugleich für die Jugendabteilung angedacht ist. Im Dezember hatten Jugendpfleger, Gemeindewehrführer sowie Verwaltung die Wohnung besichtigt und Einigung erzielt, dass für beide Gruppen genug Platz ist. Es wurde festgelegt, einige Räume gemeinsam zu nutzen und separate der Jugendwehr zu stellen.
Jugendtreff ist derzeit in Ex-Kneipe untergebracht
Trotzdem sahen die Politiker von einer Entscheidung ab. „Weil sich der Ortsbeirat übergangen fühlt“, sagt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus-Jürgen Krüger. Das Gremium möchte den Jugendtreff im Dorfgemeinschaftshaus einrichten. „Darüber sind sich alle Mitglieder einig“, sagt Ortsbeirätin Gabriela Wurst von den Grünen. Der Jugendtreff ist derzeit in der Ex-Kneipe Willinghus untergebracht. Dort hat der örtliche Bürgerverein eine Begegnungsstätte geschaffen.
Um nicht auf Konfrontationskurs mit dem Ortsbeirat zu gehen, der sich Ende Februar mit dem Thema beschäftigt, wird der Planungsausschuss erst am 8. März über die Zukunft des Jugendtreffs abstimmen. Dessen Vorsitzender Wolfgang Böckmann (CDU) war nicht auf der Sitzung und warnt den Ortsbeirat vor zu hohen Ansprüchen: „Wir haben ein Budget, das möchte ich auch nicht überziehen. Insofern ist nur eine gewisse Zahl an Räumen möglich.“ Wenn man sich uneinig sei, könne sich die Sache verzögern.
Auch der Sportverein hat Wünsche für das Haus
In der Verwaltungsvorlage sind für das zu erstellende Raumkonzept zwei Umkleideräume genannt. Der 230 Mitglieder starke Willinghusener Sportclub (WSC) hat Bauamtsleiterin Rita Dux eine Liste zukommen lassen, wie er den Bedarf einschätzt. Sie beinhaltet unter anderem vier Mannschaftsumkleiden mit Duschen und zwei für Schiedsrichter, ein Büro, einen Gemeinschaftsraum, der ausschließlich vom Verein genutzt wird, sowie einen Besprechungsraum für bis zu 20 Personen. Eine Umsetzung wäre gleichbedeutend mit einem größeren Gebäude und höheren Kosten. „Das Ansinnen des WSC halte ich für überzogen“, sagt Karin Eickenrodt von der Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel. Sie sitzt wie Christdemokrat Böckmann in der Gemeindevertretung.
Für den Sportverein wird gerade ein neuer Kunstrasenplatz gebaut. Das Dorfgemeinschaftshaus soll daneben entstehen. Sein Vereinsheim verliert der WSC an die angrenzende Grundschule für die Nachmittagsbetreuung. Die Wünsche begründet er unter anderem damit, dass mit der neuen Anlage von einem Anstieg der Mitgliederzahl auszugehen ist.
Sozialdemokrat Krüger kann das nachvollziehen. Er sagt: „Lieber einmal 100.000 Euro mehr in die Hand nehmen und 30 Jahre Ruhe haben, anstatt zu einem späteren Zeitpunkt anzubauen.“ Außerdem hoffe der Politiker auf einen sechsstelligen Zuschuss der Aktivregion Sieker Land Sachsenwald.