Bad Oldesloe. Positiv: Kredite muss Stormarn nicht aufnehmen. Dafür wird der Kreis aber im nächsten Jahr mehr Geld ausgeben als einnehmen.

„Wir können stolz sein.“ Mit diesen Worten kommentiert Joachim Wagner, CDU-Kreisfraktionsvorsitzender, den Haushaltsplan für 2018. Zuvor hatte René Wendland (SPD) bei der letzten Sitzung des Kreistags in diesem Jahr einen Jahresüberschuss von 2,8 Millionen Euro prognostiziert. Stormarn muss somit auch im kommenden Jahr keine Kredite aufnehmen.

Zu den wichtigsten Projekten zählen laut dem Vorsitzenden des Finanzausschusses der Ausbau der A-1-Anschlussstelle Stapelfeld. Der Kreis beteiligt sich mit 90.000 Euro an den Planungen. Zudem wir im Süden des Kreises ein Pflegestützpunkt eingerichtet. Für die Stelle des Beraters sind im Haushalt 25.000 Euro geplant. Den anderen Teil der Personalkosten übernehmen die Krankenkassen. „Den größten Batzen bildet der Neubau des Rettungszentrums für Katastrophenschutz in Hammoor“, sagt Wendland. Allein für 2018 sind für das 5,3 Millionen Euro teure Projekt 3,7 Millionen veranschlagt.

Nur Linken-Politikern stimmt gegen den Haushalt

„Es ist ein unaufgeregter Haushalt“, sagt Karl-Reinhold Wurch, FDP-Fraktionsvorsitzender, der die Beteiligung des Kreises an der A 1-Anschlussstelle in Stapelfeld lobt und von aktiver Wirtschaftshilfe spricht. Den Pflegestütztpunkt im Süden kritisiert er hingegeben. Genau umgekehrt sehen es die Grünen im Kreistag. Zudem lobt Fraktionsvorsitzende Sabine Rautenberg die Investition von 100.000 Euro in den Bau von Radwegen in Stormarn.

Bis auf die fraktionslose Linken-Politikern Heidi Beutin stimmten alle dem Haushalt zu. Unerwähnt blieb dabei, dass der Kreis 2018 mehr Geld ausgeben wird, als er voraussichtlich einnimmt. Denn beim Jahresüberschuss wird beispielsweise auch der Wert von Immobilien berücksichtigt. Betrachtet man hingegen nur die Einnahmen des Kreises, die sich insbesondere aus der Kreisumlage und Zuschüssen von Bund und Land ergeben, kommt Stormarn auf rund 310 Millionen Euro. Für Transferzahlungen wie Sozialhilfe und Investitionen sind rund 313,5 Millionen Euro veranschlagt, ergibt eine Differenz von 3,5 Millionen Euro. Dafür braucht Stormarn aber keinen Kredit aufzunehmen, weil der Kreis elf Millionen auf dem Konto hat. Kreiskämmerer Lars-Christian Driever rechnet damit, dass Stormarn bis 2021 ohne Kredite auskommt.