Glinde/Reinbek. Der Zweckverband Südstormarn will künftig mit dem Stadtbetrieb Reinbek zusammenarbeiten – die Frage lautet nur, in welcher Form.
Auf Sicht könnten die Schmutz- und Abwassergebühren im Gebiet des Zweckverbands Südstormarn (ZV) und des Stadtbetriebs Reinbek sinken – wann genau, ist ungewiss. Die Verbandsversammlung des ZV hat jetzt beschlossen, mit dem Stadtbetrieb zu kooperieren. In welcher Form, steht noch immer nicht fest.
Ein Konstrukt mit dem E-Werk Sachsenwald, ein weiterer möglicher Partner, berge zu hohe rechtliche Hürden, sagte Verbandsvorsteher Rainhard Zug. Auffällig: Das E-Werk, das mit 50.000 Euro den Hauptteil der Machbarkeitsstudie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (pwc) gezahlt hatte, wurde bei der Versammlung nicht erwähnt. „Erster Kandidat ist immer der Stadtbetrieb Reinbek gewesen“, sagte Zug. „Stadtbetrieb und ZV erfüllen die gleichen Aufgaben, und ihre verwobenen Gebiete ergänzen sich.“ Das Gebiet des ZV umfasst rund 13.000 Haushalte in Glinde, Oststeinbek, Schönningstedt, Neuschönningstedt, Ohe, Stemwarde und Willinghusen, das des Stadtbetriebs Alt-Reinbek. Laut Zug kommt das E-Werk weiter als dritter „strategischer Partner“ infrage.
Einsparpotentiale bis 120.000 Euro pro Jahr erwartet
„Die Expertise von pwc zeigt, dass ein wirtschaftlicher Zusammenschluss mit dem Stadtbetrieb sinnvoll und rechtlich möglich ist“, sagte Zug. Eine Zusammenarbeit biete Einsparpotenziale von bis zu 120.000 Euro pro Jahr. Da der Verband keine Gewinne erwirtschaften dürfe, würden die Einsparungen auf jeden Fall dem Gebührenzahler zugute kommen – entweder direkt als Senkung oder aber sie hielten die Kosten stabil. Einsparungen ergeben sich zum Beispiel durch eine gemeinsame Leitung.
Die Stelle des Verbandsvorstehers ist seit dem Tod Manfred Klatts im April 2016 nebenamtlich durch Glindes Bürgermeister Rainhard Zug besetzt. Dass dies keine Dauerlösung sein soll, hatte dieser gleich erklärt. Zugs Vorschlag für die Zukunft ist eine Doppelspitze mit einem ehrenamtlichen Verbandsvorsteher, der für acht Jahre von der Verbandsversammlung gewählt wird, und einem Geschäftsführer.
Entscheidung über Rechtsform soll bis April 2018 fallen
Schon zu Klatts Zeiten war eine Kooperation mit dem Stadtbetrieb im Gespräch, sie scheiterte jedoch. Jetzt sind zwei Varianten möglich: Zug als Verbandsvorsteher plädiert dafür, das Gebiet des ZV zu erweitern. „Das wäre am einfachsten und effizientesten.“ Das aber sieht Reinbeks Bürgermeister Björn Warmer als Dienstvorsitzender im Stadtbetrieb anders: „Ich begrüße sehr, dass wir nun miteinander statt immer nur übereinander sprechen.“ Allerdings passe zu einem Neustart eher die Neugründung eines gemeinsamen Verbandes. Eine Entscheidung über die Rechtsform soll bis 30. April 2018 fallen.