Bad Oldesloe.
Das zweite von neun Gymnasien in Stormarn hat sich klar für die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren Schulzeit (G9) positioniert. Die Theodor-Mommsen-Schule (TMS) in Bad Oldesloe geht den von der Landesregierung angekündigten Weg mit, generell G9 in Schleswig-Holstein einzuführen. Zuvor hatte sich die Schulkonferenz des Bargteheider Eckhorst-Gymnasiums für die Abkehr vom Turbo-Abi ausgesprochen (wir berichteten). Die Konferenz besteht zu je einem Drittel aus Lehrern, Eltern und Schülern.
„Keines der Gremien der TMS, aus denen sich die Schulkonferenz zusammensetzt, hat eine Notwendigkeit gesehen, die Schulkonferenz mit dem Thema zu befassen“, sagt der Oldesloer Direktor Henning Bergmann. Schulelternbeirat, Lehrerkonferenz und die Klassensprecherversammlung als Schülervertretung seien sich einig. Das bedeutet, dass die TMS mit ihren rund 1200 Schülern und etwa 90 Lehrern automatisch zu G9 zurückkehrt. Die Oldesloer Einrichtung zählt mit der Sachsenwaldschule Reinbek (knapp 1300 Schüler) zu den größten Gymnasien im Land.
Der Landtag will das von der „Jamaika-Koalition“ vorgelegte neue Schulgesetz Mitte Dezember verabschieden. Demnach sollen alle Kinder, die im Sommer 2018 als Fünftklässler auf Gymnasien wechseln, wieder ein Jahr mehr Zeit bis zum Abi haben. Eine Ausnahme ist nur dann möglich, wenn sich die Schulkonferenz mit 75-prozentiger Mehrheit für den Verbleib bei G8 entscheidet. Das Turbo-Abi war 2008 unter der CDU-SPD-Regierung im nördlichsten Bundesland eingeführt worden. Damals stimmten auch alle neun Stormarner Gymnasien für die kürzere Schulzeit.