Reinbek. Alte Wache ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Jetzt ziehen Kommunalpolitiker das Bebauungsplanverfahren weiter in die Länge.

Um die neue Feuerwache für die Reinbeker Ortswehr auf dem Grandplatz am Mühlenredder zu verwirklichen, müssen die Politiker noch den Bebauungsplan ändern. Schnell kommen sie dabei nicht voran. Auf der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses sahen sie davon ab, den Entwurfs- und Auslegungsbeschluss für den B-Plan zu fassen. Die Angelegenheit wurde auf Februar kommenden Jahres verschoben. Damit verzögert sich das Projekt um mindestens drei Monate. Bürgermeister Björn Warmer strebt den Beginn der Arbeiten in 2018 an.

„Es könnte der Verdacht aufkommen, dass die Sache wieder in Frage gestellt wird“, sagt der fraktionslose Stadtverordnete Klaus-Peter Puls. Über den Standort hatten die Entscheidungsträger jahrelang gestritten, im September legten sie sich dann aber endgültig auf den Grandplatz fest – mit knapper Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung. Nun meldete Bürgervorsteher Bürgervorsteher Ernst Dieter Lohmann (CDU) im Ausschuss Beratungsbedarf an, darüber ließ die FDP namentlich abstimmen.

SPD-Chef kann Beratungsbedarf nicht verstehen

SPD, Grüne und die Wählergemeinschaft Forum 21 entsprachen dem Anliegen des Christdemokraten. „Das gehört zum guten Ton. Wir machen das in Reinbek immer so, wenn eine Partei sich noch einmal besprechen möchte“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Volker Müller. Verstehen kann er den Beratungsbedarf in diesem Fall aber nicht. Der Sozialdemokrat sagt: „Dass es jetzt zu einer Verzögerung kommt, ärgert mich maßlos.“

Lohmann begründet diesen Schritt mit einem vorausgegangenen Gespräch mit den Ortswehrführern aus Reinbek, Schönnningstedt und Ohe. Er sagt: „Die Wehren arbeiten gerade an einem gemeinsamen Konzept. Wenn das fertiggestellt ist, geht es auch mit der Bauleitplanung weiter.“ Es komme nicht darauf an, die Wache schnell, sondern richtig zu bauen. Womöglich könne Materialverschiebung von Reinbek in die anderen Gerätehäuser Auswirkung auf die Gebäudegröße haben.

Wache in Klosterbergenstraße hat gravierende Mängel

Der Bürgervorsteher war immer ein Kritiker des Grandplatzes für den Neubau. „Es lässt sich aber nicht erkennen, dass noch einmal an dem Standort gerüttelt wird“, so Lohmann. Diese Meinung teilt Sozialdemokrat Müller: „Ich glaube nicht, dass das Projekt kippt.“

Derzeit ist die Reinbeker Ortswehr an der Klosterbergenstraße beheimatet. Die dortige Wache ist nicht mehr zeitgemäß. Gravierende Mängel gibt es unter anderem in der Fahrzeughalle, wo der Abstand zwischen Autos und Pfeilern zu klein ist. Für die Ehrenamtler besteht erhöhte Verletzungsgefahr.