Glinde. In speziellen Klassen lernen Kinder mit Migrationshintergrund gemeinsam. Der Elternbeirat bittet nun um die Verlegung des DaZ-Zentrums.
Die Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule in Glinde mit ihren rund 550 Jungen und Mädchen ist DaZ-Zentrum, was für Deutsch als Zweitsprache steht und der Integration dient. In speziellen Klassen lernen Kinder mit Migrationshintergrund, je nach ihrem Sprachniveau, gemeinsam und unabhängig vom Alter. Sie haben einen auf sich zugeschnitten Stundenplan. In den Regelklassen nehmen sie so gut es geht am Unterricht teil.
Der Elternbeirat fordert nun das Aus dieser Einrichtung an der Schule. Der Vorsitzende des Gremiums, Philipp Maschmann, hat deswegen einen Brief an Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) verfasst. Darin bittet er im Namen der Eltern um eine sofortige Verlegung des DaZ-Zentrums. „Die auf uns lastende Aufgabe der Integration überfordert unsere Sozialgemeinschaft“, sagt Maschmann. Der Anteil der im Ausland geborenen Schüler und derer mit Migrationshintergrund sei mittlerweile auf 52 Prozent angewachsen. „Dies scheint eine Integration offenkundig ins Gegenteil zu verkehren“, so Philipp Maschmann.
Veränderungen für August 2018 geplant
Er hatte sich für die von der Politik beschlossene Fusion der beiden Glinder Gemeinschaftsschulen stark gemacht und dadurch auf eine Durchmischung gehofft, weil die Schule Wiesenfeld in dem Bereich nur auf drei Prozent komme. Ein Bürgerentscheid verhinderte jedoch die Zusammenlegung.
Sönke-Nissen-Leiter Sascha Plaumann sagt: „Wir sind auf die Arbeit des DaZ-Zentrums sehr stolz und begreifen kulturelle Vielfalt als Bereicherung.“ Er fürchte jedoch, dass die Schule an der Grenze ihrer Integrationsfähigkeit angekommen sei. Das schmerze sehr. Der Grund sind zu wenig deutschsprachige Schüler an der Gemeinschaftsschule. Plaumann hat bereits Gespräche mit der Schulaufsicht des Kreises und dem Bildungsministerium geführt. Klar ist, dass es zum 1. August 2018 Veränderungen beim DaZ-Zentrum geben wird. Wie die sich gestalten, ist noch unklar. Plaumann: „Ich erwarte in den kommenden Wochen Konkretes.“