Ahrensburg. Bildungsausschuss berät über Einführung an allen Einrichtungen. Schule Am Reesenbüttel soll den Anfang machen.

Die Stadt Ahrensburg plant die Umstellung aller vier Grundschulen zu Offenen Ganztagsschulen (OGS). Die Grundschule Am Reesenbüttel soll ab Sommer 2019 den Anfang machen. „Die Zukunft liegt in der Nachmittagsbetreuung“, sagt der zuständige Fachdienstleiter Robert Tessmer. Die Einführung war Thema auf der jüngsten Sitzung des Bildungs-, Kultur- und Sportausschusses. Ziel der Umstellung sei es, möglichst allen Schülern eine Nachmittagsbetreuung anzubieten. Die Stadt rechne damit, dass 85 Prozent der Kinder das Angebot nutzen. Noch gibt es Am Reesenbüttel einen Hort, an dessen Besuch jedoch Voraussetzungen geknüpft sind, wie zum Beispiel die Berufstätigkeit der Eltern. Problematisch sei, so der Fachdienstleiter, dass der Hort rechtlich als Kindertageseinrichtung gelte und somit Heimrecht statt Schulrecht angewendet werde. „Das funktioniert nur durch den guten Willen aller Beteiligten.“ Künftig werde es bei so einer hohen Betreuungsquote schwer, die geforderten Standards einzuhalten.

Bei der OGS könnten die Räume kleiner und die Gruppen größer sein. Das weckte Befürchtungen bei Eltern, von denen knapp 50 zur Sitzung gekommen waren. Tessmer versicherte, dass die Stadt die Betreuung ohne „wesentliche“ Qualitätsverluste umsetzen wolle.

Finanzierung sei noch nicht geklärt

Unklar sei noch die Finanzierung, sagt Robert Tessmer. So falle bei einer Umstellung die vom Kreis bezahlte Geschwisterermäßigung weg. „Die Stadtverordneten haben entschieden, dass wir die übernehmen“, ergänzte der Ausschussvorsitzende Christian Schubbert-von Hobe (Grüne). Für die Geschäftsführerin des von der AWO betriebenen Hortes, Anette Schmitt, könnten durch die derzeit geringere Förderung durch das Land weitere erhebliche Kosten auf die Stadt zu. „Es könnte eine sechsstellige Lücke entstehen“, sagte sie.

Auf Wunsch der Ahrensburger SPD wurde im Ausschuss noch nicht über die Einführung abgestimmt. Die Partei will intern noch beraten. Eine Entscheidung ist derzeit für die nächste Stadtverordnetenversammlung am 27. November angedacht. Nach Aussage von Robert Tessmer könne mittels Ausschreibung ein Träger für das neue Konzept gesucht werden. Erst dann müsse entschieden werden, ob die Umstellung auch vollzogen werde.