Oststeinbek. Investor plant 90 Einheiten für Senioren. Auf einer SPD-Veranstaltung stellte er den Bürgern das Projekt vor.
Mehr als fünf Jahre wollte Hans-Egon Wulf seinen Acker zwischen Willinghusener Weg, Hamburger Kamp und Querweg in Oststeinbek verkaufen. Mit einem Investor, der dort Seniorenwohnungen plante und den Politikern ein entsprechendes Konzept präsentierte, war er eigentlich einig. Dann aber nahm der Grundstücksbesitzer die Sache selbst in die Hand, will mit seinem Schwiegersohn Christian Stölken auf einer mehr als einen Hektar großen Fläche 90 Wohneinheiten für ältere Menschen erstellen. Im nördlichen Teil ist Gewerbe vorgesehen. Mit den Planungen begannen sie im April, informierten nun bei einem von der SPD initiierten Bürgerdialog über den Zwischenstand.
Die Wohnungen sind zwischen 60 und 120 Quadratmeter groß, verteilen sich auf zwölf Baukörper. Angedacht sind Miet-, Eigentums- und Sozialwohnungen. Laut Stölken beträgt das Investitionsvolumen bis zu 30 Millionen Euro. Er hat das Konzept mit dem Kopenhagener Architekten Axel Hauschild erarbeitet.
Erstmal müssen die Politiker einen B-Plan absegnen
Rund 50 Interessierte sind in den Oststeinbeker Bürgersaal gekommen, unter ihnen auch die Parteienvertreter und Mitglieder des Seniorenbeirats. Rolf Heins (77), Reinhold Kratzsch (72) und Dieter Weeger (74) gehören zu den ersten, die sich das Modell ansehen. Heins wohnt direkt an dem geplanten Neubaugebiet. Er sagt: „Es sieht nach einer sehr dichten Bebauung aus, und ich mache mir Sorgen über den zunehmenden Verkehr schon in der Bauphase.“
Bevor der Startschuss fällt, müssen die Politiker einen Bebauungsplan absegnen. SPD-Fraktionschef Christian Höft wünscht sich, dass es noch im Dezember einen Aufstellungsbeschluss für den B-Plan gibt. „Voraussichtlich werden wir erst 2020 beginnen können“, sagt Stölken. Den Investoren sei sehr daran gelegen, zu berücksichtigen, was der Ort brauche. Geht es nach der SPD, dann sind das auch bezahlbare Wohnungen für junge Familien. „Viele junge Menschen müssen Oststeinbek verlassen, weil es diese nicht gibt“, so Höft. Als Beispiel nennt er Mitglieder der Feuerwehr.
Verkehrsanbindung über den Willinghusener Weg
Was in diesem Abend deutlich wird: Anwohner machen sich Sorgen über die Nähe der Gebäude zu den vorhandenen Einfamilienhäusern. Viel wird auch über die Vergabe der Wohnungen diskutiert. „Kann sichergestellt werden, dass Oststeinbeker Senioren Vorrecht bekommen?“, fragt ein Besucher. Die Planer versichern, dass dies Berücksichtigung finde.
Stölken spricht auch über die Höhe der Gebäude: „Sie sollen im Wohnbereich nicht über dreieinhalb Geschosse gehen, im Gewerbeteil können es auch vier werden.“ Dort sei die Ansiedlung von Dienstleistungsbetrieben geplant. Die Verkehrsanbindung ist für alle ein Thema. Hier hat sich die Politik schon positioniert. Mit CDU und SPD ist das Neubaugebiet nur machbar, wenn Autos über den Willinghusener Weg an- und abfahren. Und wie lautet das Fazit der Bürger? „Ich hätte mir mehr Informationen gewünscht“, sagt Britta Peth-Semic von der CDU. Funda Gür, die in der Straße Hansetor wohnt, gefällt der Plan. Sie sagt: „Ich bin auch Anwohnerin.“