Siek. 17 Kilo schwerer Vogel aus Kupfer schlug ein großes Loch in das Dach des Gotteshauses. Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.

Er ist knapp 1,20 Meter groß, 90 Zentimeter lang und gut 17 Kilogramm schwer – der Wetterhahn der Sieker Friedenskirche. Normalerweise sitzt er in luftiger Höhe von 50 Metern, hätte ihn nicht Sturm „Herwart“ am Wochenende von der Kirchturmspitze geweht. Pastor Christian Schack war am Sonntagmorgen gerade mit dem Verfassen der Predigt beschäftigt, als die Feuerwehr mit dem Vogel in der Hand vor seiner Tür stand.

Wetterhahn aus Kupfer schlug ein Loch ins Kirchendach

„Der Abgang hatte es in sich“, sagt der Geistliche. Der aus doppelwandigem Kupfer gefertigte Vogel fiel von der Turmspitze auf die Südseite des Kirchenschiffes, schlug ein circa zwei mal zwei Meter großes Loch in das Dach, ehe er auf dem Boden landete. „Zum Glück wurde niemand verletzt“, sagt der Pastor. Der Vogel habe allerdings erheblichen Schaden davongetragen: Kratzer und Dellen auf seiner mit grüner Patina überzogenen Haut zeugen von einem harschen Sturzflug. „Küster Karsten Schulz und ich konnten das Dach nach dem Gottesdienst selbst flicken. Wir hatten gerade noch genug Dachziegel“, so Christian Schack.

Schwieriger werde nun jedoch die Reparatur des Hahns. „Herunter kam er geflogen, hoch wohl leider nicht“, sagt er. Daher sei noch unklar, wie der Vogel, der vermutlich von der 1880 abgebrannten Vorgängerkirche übernommen wurde, wieder auf die Kirchturmspitze gelangen soll. Dazu sei es nötig, vorher auch die Kugel, auf der der Hahn befestigt war, herunter zu holen. „Ob durch einen Kletterer mit einem Kran oder über ein Gerüst, können wir noch nicht sagen“, so der Pastor. Ein beim Gemeindefest am Reformationstag anwesender Schmied sei beauftragt, ein erstes Angebot für die Reparatur zu erstellen. Teurer werde aber vermutlich die Anbringung an der Kirchturmspitze. „Wie teuer, könne wir jetzt noch gar nicht abschätzen“, sagt Schack.

Sieker haben bereits 600 Euro für Reparatur gespendet

Die Gemeinde hoffe, dass die Versicherung einen Großteil des Sturmaschadens ersetzen werde, hat vorsorglich aber schon einmal zu Spenden aufgerufen. Allein durch die Kollekte am Feiertag seien bereits knapp 600 Euro zusammen gekommen, zeigt sich der Pastor erfreut. Klar sei jedoch, dass der Wetterhahn unbedingt wieder auf die Spitze des neugotischen Turms kommen soll. „Der Turm mit Hahn ist identitätsstiftend für Siek“, sagt Schack.

Der Kirchturm wurde 1995 durch einen Orkan verdreht, musste anschließend stabilisiert werden. 1954 knickte ein Sturm die Turmspitze ein.